
Marxer & Partner
Autor: Christoph Maria Merki | Stand: 31.12.2011
Das am 10.6.1925 von Ludwig Marxer gegründete Advokaturbüro Marxer, seit 1998 Marxer & Partner, ist die grösste und älteste Anwaltskanzlei Liechtensteins und einer der Marktführer in der Akquisition und Verwaltung von Sitzunternehmen (→ Finanzdienstleistungen). Mit ihr eng verbunden sind die 1964 entstandene Treuhand- und Revisionsfirma Confida (die auch im Immobiliengeschäft tätig ist) sowie die 1993 gegründete und auf das private banking spezialisierte Centrum Bank (verwaltete Kundenvermögen 2005: 6 Mia. Fr.). Die drei Unternehmen beschäftigen zusammen rund 250 Mitarbeiter. Die Kanzlei wuchs anfänglich nur langsam (1940 drei, 1955 sieben Beschäftigte). Sie richtete in erster Linie Sitzunternehmen ein, in den Jahren 1925–2002 waren es insgesamt rund 25 000. In den 1930er Jahren betreute sie fast die Hälfte aller Ausländer, die sich in Liechtenstein einbürgern liessen. Marxer arbeitete vor allem mit Wirtschaftskanzleien in Deutschland, Österreich und Schweden, mit der Bank in Liechtenstein und Schweizer Banken zusammen. Nach dem Tod von Ludwig Marxer (1962) wurde die Kanzlei vom 1941 eingetretenen Rechtsagenten Adulf Peter Goop zusammen mit Marxers Sohn Peter Marxer, dem heutigen Seniorchef, weitergeführt. In den 1970er und 80er Jahren erlebte die Kanzlei einen Wachstumsschub. Sie zählte 2006 zwölf Partner (darunter die dritte Generation Marxer), einen Konsulenten, 15 Juristen sowie 50 weitere Mitarbeiter.
Literatur
- Geschäftsberichte Centrum Bank, 1993–
- Hanspeter Lussy, Rodrigo López: Finanzbeziehungen Liechtensteins zur Zeit des Nationalsozialismus, 2 Bände, Vaduz/Zürich 2005 (= Veröffentlichungen der Unabhängigen Historikerkommission Liechtenstein Zweiter Weltkrieg, Studie 3).
- Christoph Maria Merki: Von der liechtensteinischen Landkanzlei zur internationalen Finanzberatung. Die Anwaltskanzlei Marxer & Partner und der Finanzplatz Vaduz, Baden 2003.
Zitierweise
<<Autor>>, «Marxer & Partner», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 17.2.2025.