Matta

Autor: Donat Büchel | Stand: 31.12.2011

Alp, Gemeinde Balzers. Matta grenzt an die Alpen Guschgfiel, Güschgle (beide Balzers) und Guschg (Schaan) sowie an Österreich. Fläche (mit Guschgfiel) 385,6 ha, davon 114 ha produktive Weidefläche. Alpgebäude auf 1670 m ü.M.

Matta war ursprünglich Teil der Alp Guschgfiel und gehörte zum Kirchspiel Frastanz (Vorarlberg). 1371 erwarben Triesenberger Walser Guschgfiel, das Güschgle und wahrscheinlich auch Matta von Frastanzern. Die noch 1608 als Triesenberger Eigentum («Matten») erwähnte Matta gelangte danach erneut in Frastanzer Besitz. 1610 lösten die Brüder Klaus und Augustin Matt aus Frastanz den für die Alp an die Kapelle St. Florin in Vaduz jährlich zu zahlenden Zins ab. Der Name Matta leitet sich nicht von diesen Besitzern ab, sondern wohl von mittelhochdeutsch Matte (Wiese). Matta war 1717 Eigentum von Mäls und Balzers und wurde spätestens ab 1781 vom Ortsteil Balzers als Galtalp genutzt. Im Grundbuch 1809 ist Matta auf den Ortsteil Balzers eingetragen. 1861 wird Matta zusammen mit Guschgfiel als Eigentum der Alpgenossenschaft Balzers (Alpgenossenschaft Guschgfiel) bezeichnet, in deren Besitz sich die Alp bis in die Gegenwart befindet.

1923 wurden die Grenzen zwischen Guschg und Matta neu festgelegt und markiert. Die Zufahrt zu Matta erfolgte ursprünglich von Frastanz aus. 1879 wurde die 1877 angelegte Strasse Malbun–Sass bis Matta verlängert. 1843 löste die Gemeinde Balzers die Holzschlagrechte für Matta von Fürst Alois II. ab. 1848 brannte die Alphütte auf Matta ab; 1923 erfolgte die Errichtung eines Stalls und 1996–98 im Rahmen der Berggebietssanierung der Umbau der Alphütte. 1983 wurde das auch für Matta geltende Schneefluchtrecht von Guschgfiel im Güschgle abgelöst. Für Matta war 1868 eine maximale Bestossung von 80 Stück Galtvieh festgesetzt. 1928 wurden 78 Rinder, acht Kälber und zwei Pferde gesömmert. Seit ca. 1960 wird Matta gemeinsam mit Guschgfiel bewirtschaftet; seit 1997 ist für beide Alpen zusammen die maximale Bestossung auf 125 Grossvieheinheiten festgelegt.

1958 wurde auf Matta auf etwa 1800 m ü.M. ein aus dem 4. Jahrhundert v.Chr. stammendes, 0,80 m langes Eisenschwert gefunden (heute im Liechtensteinischen Landesmuseum). Matta gehört zu dem an Private verpachteten Hochjagdrevier Guschgfiel.

Quellen

  • Werner Vogt: Vorarlberger Flurnamenbuch, Teil I: Flurnamensammlung, Bd. 2: Walgau, Bregenz 1977, S. 335.
  • Liechtensteinisches Urkundenbuch, Teil I: Von den Anfängen bis zum Tod Bischof Hartmanns von Werdenberg-Sargans-Vaduz 1416, Bd. 4: Aus den Archiven des Fürstentums Liechtenstein, bearb. von Georg Malin, Vaduz 1963/1965 (LUB I/4), S. 79f.

Literatur

  • Adolf Frick: Die Balzner Alpen Guschgfiel und Matta, in: Balzner Neujahrblätter, Bd. 15 (2009), S. 24–41.
  • Hans Stricker, Toni Banzer, Herbert Hilbe: Liechtensteiner Namenbuch, Teil I: Die Orts- und Flurnamen des Fürstentums Liechtenstein, Bd. 1: Die Namen der Gemeinden Balzers, Triesen, Vaduz 1999 (FLNB I/1), S. 162.
  • Emanuel Vogt: Die Balzner Alpen, Balzers 1993.
  • Arthur Brunhart: Die Alpwaldungen, in: Der Balzner Wald, hg. von der Gemeinde Balzers, Redaktion: Felix Näscher, Balzers 1982, S. 118–131.
  • David Beck: Latènezeit. Alpe Matta (Gemeindegebiet Balzers), in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 58 (1958), S. 319-323.

Externe Links

Zitierweise

<<Autor>>, «Matta», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 8.2.2025.