
Minger, Rudolf
Autor: Peter Geiger | Stand: 31.12.2011
Schweizer Politiker. *13.11.1881 Mülchi (BE), †23.8.1955 Schüpfen (BE), Schweizer. Landwirt. 1918 Gründer der kantonalbernischen Bauern- und Bürgerpartei. 1919–29 Nationalrat (1928 Nationalratspräsident), 1922–29 Mitglied des Berner Kantonsparlaments, 1929–40 Bundesrat (Militärdepartement, 1935 Bundespräsident). Minger plädierte im Januar 1934 im Bundesrat dafür, Liechtenstein nicht im Stich zu lassen, wenn es durch österreichische Nationalsozialisten gefährdet würde. Am 16.3.1938 beriet die Eidgenössische Landesverteidigungskommission unter dem Vorsitz von Minger mit der Armeespitze die militärische und politische Bedeutung der Beziehungen zu Liechtenstein, besonders im Hinblick auf den Ausbau des Festungsgebiets Sargans. Minger war die Situation Liechtensteins vertraut. Ende März 1938 empfahl er, die Schweiz solle ihre Grenze für liechtensteinische Arbeitskräfte öffnen, um den deutschen Einfluss in Liechtenstein abzuschwächen; die Schweiz habe an Liechtenstein aus militärischen Gründen ein starkes Interesse. Dieses richtete Minger auch auf das liechtensteinische Ellhorn, dessen Erwerb für die Schweiz er ab dem März 1938 anstrebte, aber noch nicht erreichte.
Literatur
- Peter Geiger: Krisenzeit. Liechtenstein in den Dreissigerjahren 1928–1939, 2 Bände, Vaduz/Zürich 1997, 22000.
- Christoph Graf: Rudolf Minger, in: Die Schweizer Bundesräte, Hg. Urs Altermatt, 21992, S. 372–377.
Zitierweise
<<Autor>>, «Minger, Rudolf», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 9.2.2025.
Normdaten
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