Motta, Giuseppe

Autoren: Peter Geiger, Rupert Quaderer | Stand: 31.12.2011

Schweizer Politiker. *29.12.1871 Airolo (TI), †23.1.1940 Bern, Schweizer.

1889–1893 Studium der Rechtswissenschaften in Freiburg i.Üe., München und Heidelberg (D), Dr. iur., Anwalt und Notar. 1895–1911 Mitglied des Tessiner Kantonsparlaments (katholisch-konservativ), 1899–1911 Nationalrat und 1911–1940 Bundesrat (1915, 1920, 1927, 1932 und 1937 Bundespräsident). 1912–1919 leitete Motta das Finanz- und Zolldepartement und 1920–1940 das für die Aussenpolitik zuständige Politische Departement.

Motta trat bei den Verhandlungen über den schweizerisch-liechtensteinischen Zollanschlussvertrag und beim erfolglosen liechtensteinischen Aufnahmegesuch in den Völkerbund 1920 für Liechtenstein ein. 1925 war Motta – ohne Erfolg – als Vermittler in der Frage der Bodenreform in der Tschechoslowakei (Teilenteignung des liechtensteinischen Fürstenhauses) tätig. Im Januar 1934 setzte er sich im Bundesrat für den aktiven Schutz der liechtensteinisch-österreichischen Grenze durch die schweizerische Grenzwacht ein. Motta und Bundespräsident Johannes Baumann empfingen am 4.4.1938 den Stellvertreter von Fürst Franz I., Thronfolger Franz Josef, in Bern. Als die liechtensteinische Regierung im Januar 1939 von der zugesagten Abtretung des Ellhorns an die Schweiz zurückkrebste, brachte Motta im Bundesrat eine scharfe Warnung an Liechtenstein ein und setzte die Sperrung eines Kredits durch. Motta tendierte dazu, Liechtenstein in die Neutralität einzubeziehen, ohne dabei die liechtensteinische Souveränität zu schmälern.

Literatur

Nachrufe

  • Liechtensteiner Vaterland, 27.1.1940, S. 1.

Normdaten

GND: 116941839

Zitierweise

<<Autor>>, «Motta, Giuseppe», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 19.6.2025.