
Novemberputsch 1918
Autor: Rupert Quaderer | Stand: 31.12.2011
Der Erste Weltkrieg löste in Liechtenstein Forderungen nach verfassungsrechtlichen und wirtschaftlichen Veränderungen sowie nach der Besetzung der Regierungsspitze mit einem Liechtensteiner aus. In der Landtagssitzung vom 7.11.1918 erklärte Landesverweser Leopold von Imhof (ein Österreicher) auf Druck der Mehrheit der Abgeordneten seinen Rücktritt. Dieser nicht verfassungskonforme Vorgang war von Martin Ritter, Wilhelm Beck und Friedrich Walser vorbereitet worden. Gegen die Stimmen der fürstlichen Abgeordneten wählte der Landtag einen provisorischen Vollzugsausschuss, dem Martin Ritter als Vorsitzender und als weitere Mitglieder Wilhelm Beck und Josef Marxer angehörten. Fürst Johann II. enthob am 13. November Imhof «in Gnaden» seines Amts und nahm die Einsetzung des Vollzugsausschusses zur Kenntnis. Dieser war bis zum 7.12.1918 in Funktion. Er wurde von Landesverweser Prinz Karl von Liechtenstein abgelöst.
Literatur
- Rupert Quaderer: Der 7. November 1918. Staatsstreich – Putsch – Revolution oder politisches Spektakel im Kleinstaat Liechtenstein?, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 93 (1995), S. 187–216.
Zitierweise
<<Autor>>, «Novemberputsch 1918», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 19.4.2025.