Pedrazzini, Mauro

Autor: Redaktion | Stand: 10.5.2021

Regierungsrat. *15.6.1965 Eschen, von Eschen. Sohn des Sandro und der Hedy, geb. Meier, drei Geschwister. Ledig. Aufgewachsen in Eschen.

1985 Matura am Liechtensteinischen Gymnasium in Vaduz, 1985–1991 Studium der Physik, Chemie und Astronomie an der Universität Bern (lic. phil. nat.), 1992–1996 Doktorat am Forschungszentrum für Plasmaphysik der ETH Lausanne, 1997–1999 berufsbegleitendes Wirtschaftsstudium an der Universität St. Gallen (Executive MBA).

1990–1991 Forschungsassistent am Laboratorium für Hochenergiephysik der Universität Bern, 1992–2001 zunächst Projektleiter, dann Leiter der Abteilungen Engineering sowie Forschung und Entwicklung bei der Balzers AG in Balzers. 2001–2003 bei der Liechtensteinischen Landesbank AG und 2003–2013 bei deren Tochtergesellschaft LLB Asset Management AG in Vaduz als Finanzanalyst und Fondsmanager und ab 2006 als Leiter Aktienmanagement tätig.

2005–2009 Stellvertreter von Regierungschef Otmar Hasler und 2009–2013 von Vizeregierungschef Martin Meyer. 2013–2021 Mitglied des Präsidiums der Fortschrittlichen Bürgerpartei (FBP). Von 2013 bis 2021 war Pedrazzini Mitglied der liechtensteinischen Regierung mit Zuständigkeit für das Ministerium für Gesellschaft (Gesundheit, Soziales, Familie und Chancengleichheit). Zudem führte Pedrazzini nach der Amtsenthebung von Regierungsrätin Aurelia Frick (FBP) von Juli bis November 2019 interimistisch das Ministerium für Äusseres, Justiz und Kultur. In dieser Zeit brachte er bei der Staatsanwaltschaft eine Sachverhaltsdarstellung ein, welche die Verrechnung von Frick beanspruchter Beratungsdienstleistungen betraf und zu einer Anklage gegen Frick führte.

Pedrazzinis Amtszeit als Regierungsrat war u.a. geprägt von der Arbeit an der langfristigen Sicherung der Alters- und Hinterlassenenversicherung AHV (Revision 2016) und von Massnahmen zur Reduktion des Kostenwachstums im Gesundheitswesen, u.a. durch die Steuerung der Arzttarife im Rahmen der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (2013–2017) und die Revision des Krankenversicherungsgesetzes (Volksabstimmung 2015). Weiter initiierte sein Ministerium die 2016 erfolgte Gründung des Vereins für Menschenrechte und erreichte 2019 in einer Volksabstimmung ein Ja zum Neubau des Liechtensteinischen Landesspitals. Ab Februar 2020 stand der Kampf gegen die Corona-Pandemie im Vordergrund.

Nach dem Ausscheiden aus der Regierung gründete Pedrazzini die MPCE Mauro Pedrazzini Consulting & Engineering Establishment-Anstalt in Eschen.

Archive

  • Archiv des Historischen Lexikons des Fürstentums Liechtenstein online (AeHLFL).

Quellen

Zitierweise

<<Autor>>, «Pedrazzini, Mauro», Stand: 10.5.2021, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 8.2.2025.