Rankweil

Autor: Rupert Tiefenthaler | Stand: 31.12.2011

Marktgemeinde in Vorarlberg mit Ortsteil Brederis, 11 626 Einwohner (2011). 817 und 1209 Vinomna, um 842 bereits Ranguila. Frühbronzezeitliche und urnenfelderzeitliche Siedlungsfunde. Rankweil war im Mittelalter Sitz des Gaugerichts für den nördlichen Teil Churrätiens; im 13. Jahrhundert erneuert als kaiserliches Landgericht zu Müsinen. Das Landgericht Rankweil behauptete bis zu seiner Aufhebung durch die bayerische Regierung 1806 faktisch eine – umstrittene – Zivilgerichtshoheit über Liechtenstein, trotz der 1430 erfolgten Befreiung der Freiherren von Brandis und ihrer Leute von allen auswärtigen Gerichten (→Brandisische Freiheiten). Rankweil war mit der älteren St. Peterskirche und der jüngeren Liebfrauenkirche Hauptort des Drusianischen Kapitels. Vom 17. bis 19. Jahrhundert war es – auch für Liechtenstein – bedeutender Wallfahrtsort. Rankweil erhielt 1618 das Marktrecht. Die 1841 gegründete k.k. privilegierte Spinnerei Rankweil übernahm 1869 die Mechanische Weberei Vaduz.

Literatur

  • Joachim Mayer, Gabriele Tschallener: Wallfahrt nach Rankweil. Aus historischer und kunsthistorischer Sicht, Rankweil 1994 (=Reihe Rankweil, Bd. 6).
  • Heimat Rankweil, hg. von Josef Bösch im Auftrag der Marktgemeinde Rankweil, Rankweil 1967.
  • Johann Baptist Büchel: Geschichte der Pfarrei Schaan, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 27 (1927), S. 64–68.

Von der Redaktion nachträglich ergänzt

  • Tobias Riedmann: Die Rankweiler Landgerichtsordnung von 1579. Entstehung, Edition und Kommentar, Regensburg 2021 (= Quellen zur Geschichte Vorarlbergs, Bd. 18 NF).

Zitierweise

<<Autor>>, «Rankweil», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 10.2.2025.