Remedius

Autor: Franz Xaver Bischof | Stand: 31.12.2011

Bischof. † vor 806 an einem 27. Juni. Von unbekannter Herkunft, mit Verbindung zum Hof Karls des Grossen und Alkuin, mit dem er in Briefkontakt stand. Remedius übte in Rätien an der Wende vom 8. zum 9. Jahrhundert (urkundlich belegt zwischen 790/91 und 801) zum letzten Mal in Personalunion die beiden höchsten weltlichen und kirchlichen Ämter des Präses und des Bischof von Chur aus, bevor Karl der Grosse 806 in Rätien die karolingische Grafschaftsverfassung einführte, die geistliche und die weltliche Gewalt trennte und Bistums- und Grafschaftsgut ausschied. Remedius erliess die um 800 redigierten Capitula Remedii. Sie enthalten in zwölf Kapiteln Strafbestimmungen zu verschiedenen Tatbeständen.

Literatur

  • Michael Durst: Geschichte der Kirche im Bistum Chur, Heft 1: Von den Anfängen bis zum Vertrag von Verdun (843), Strassburg 2001, S. 41.
  • Otto P. Clavadetscher, Werner Kundert: Das Bistum Chur. Die Bischöfe, in: Helvetia Sacra, Abteilung I: Erzbistümer und Bistümer, Bd. 1: Schweizerische Kardinäle. Das Apostolische Gesandtschaftswesen in der Schweiz. Erzbistümer und Bistümer I (Aquileja, Basel, Besançon, Chur), Bern 1972, S. 470.

Zitierweise

<<Autor>>, «Remedius», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 10.2.2025.