
Rottweil (Hofgericht)
Autor: Karl Heinz Burmeister | Stand: 31.12.2011
Das einflussreiche kaiserliche Hofgericht Rottweil, dessen durch viele Exemptionen – u.a. auch 1379 für Vaduz – durchbrochener Einzugsbereich weit über Süddeutschland hinausging, erlebte unter dem Erbhofrichter Graf Johann II. von Sulz 1434–84 eine Blüte. Es war v.a. in der freiwilligen Gerichtsbarkeit (Beurkundungen, Beglaubigungen) tätig, wurde aber wegen der Möglichkeit, die Acht zu verhängen, auch in Zivilprozessen angerufen. Die Herrschaften Vaduz und Schellenberg waren zwar vom Hofgericht exempt, doch spielte es als Beurkundungsinstanz eine Rolle, zumal das Hofrichteramt bis 1687 bei den Grafen von Sulz verblieb.
Quellen
- Liechtensteinisches Urkundenbuch, Teil I: Von den Anfängen bis zum Tod Bischof Hartmanns von Werdenberg-Sargans-Vaduz 1416, Bd. 5: Aus deutschen Archiven, bearb. von Benedikt Bilgeri, Halbband A, Vaduz 1976/1980, Halbband B, Vaduz 1981/1987 (LUB I/5), S. 624–628.
Literatur
- Karin Schamberger-Rogl: «Landts Brauch oder Erbrecht» in der «Vaduzischen Grafschaft üblichen». Ein Dokument aus dem Jahr 1667 als Grundlage für landschaftliche Rechtsprechung, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 101 (2002), S. 10.
- Adolf Laufs: Rottweil, in: Handwörterbuch zur Deutschen Rechtsgeschichte, Bd. 4 (1990), Sp. 1174.
Zitierweise
<<Autor>>, «Rottweil (Hofgericht)», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 8.2.2025.