
Säga
Autor: Fabian Frommelt | Stand: 31.12.2011
Weiler in der Gemeinde Triesen zwischen der Badtobel- und der Lawenaröfi, 470–520 m ü.M. Benannt nach der zwischen 1857 und 1861 erbauten Säge.
Die älteren Fluren Welda Bongert und Neugrütt wurden im 17. Jahrhundert gerodet und durch die Gemeinde nach und nach an die Bürger ausgeteilt (letzte Austeilung 1863). An der 1770–1782 erbauten alten Landstrasse liegend, aber bis 1975 mit der Frühlings- und Herbstatzung belastet, ging die Kultivierung schleppend voran. Am Rand des Welda Bongerts wurde Kohle gebrannt (Flurname Kolplatz 1777 erwähnt) und vom späten 19. bis Mitte 20. Jahrhundert ein Steinbruch betrieben.
1857 verkaufte die Gemeinde Triesen das Holzschlagrecht in der Lawena und auf Tuas an den Feldkircher Fabrikanten Carl Ganahl. Dieser errichtete zwecks Verwertung des Holzes zu Eisenbahnschwellen eine Säge im Welda Bongert. Holzmeister und Säger war der Triesner Franz Xaver Banzer (1826–1890), der den Betrieb 1861 um eine Dreschmaschine und 1865 um eine Hanfreibe und Ölmühle erweiterte. 1876 ging die Säge mit Wohnhaus durch Kauf an Johann Barbier (1836–1908) über. Barbier betrieb zudem ab 1876 eine Gastwirtschaft. Säge und Gasthaus brannten 1929 ab (nicht wieder errichtet).
In den 1860er Jahren entstanden auf der Säga zwei weitere Wohnhäuser. 1925 kamen dazu eine Mühle (in Betrieb bis ca. 1958) und die Zentrale des Lawenawerks (Elektrizitätswerk). Seit 1965 besteht im obersten Bereich der Säga der Campingplatz «Mittagspitze» (150–200 Plätze). 1971 wurde der Gasthof «Mittagspitze» eröffnet, 1988 das Hotel Garni «Säga» und 2001 das Gasthaus «Zur Alten Eiche». Die Zahl der Wohngebäude wuchs auf 13 (um 1970) und mit dem schrittweisen Einbezug in die Bauzone ab 1967 auf 35 mit 137 Einwohnern im Jahr 2007.
Die Sicherheit der Siedlung wurde wesentlich erhöht durch die in den 1980er und 1990er Jahren abgeschlossenen Verbauungen im Unterlauf der Badtobel- und der Lawenaröfi. Als Rüfesammler entstanden im 20. Jahrhundert die drei Sägaweier, von denen der mittlere seit 1969 unter Naturschutz steht (→ Hälos). Im südlichen Bereich der Säga wird seit 1972 Rüfekies abgebaut und seit 1976 eine Bauschuttdeponie betrieben (seit 1985 mit Kompostierplatz).
Literatur
- Hans Stricker, Toni Banzer, Herbert Hilbe: Liechtensteiner Namenbuch, Teil I: Die Orts- und Flurnamen des Fürstentums Liechtenstein, Bd. 1: Die Namen der Gemeinden Balzers, Triesen, Vaduz 1999 (FLNB I/1), S. 489f.
- Josef Büchel: Geschichte der Gemeinde Triesen, hg. von der Gemeinde Triesen, Triesen 1989, Bd. 1, S. 255–259, 345, 419f., 427, Bd. 2, S. 522, 541–544, 632, 811.
- Fridolin Tschugmell: Die Häuser an der «neuen Landstrasse» in Trisen, Triesen o.J. [1971].
Externe Links
- Geodatenportal, Liechtensteinische Landesverwaltung, Amt für Tiefbau und Geoinformation
- Liechtensteiner Namenbuch online.
Zitierweise
<<Autor>>, «Säga», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 15.2.2025.