Samina (Bergbach)

Autorin: Gertrud Haidvogl | Stand: 31.12.2011

Die Samina (früher auch «Forinenbach», d.h. Forellenbach; im Oberlauf Valünabach) entwässert die Bergregion Liechtensteins auf einer Fläche von 50 km2 über die Ill (Vorarlberg) in den Rhein; über die Druckleitung des Saminawerks werden seit 1949 ca. 23 km2 in den Binnenkanal entwässert. Hauptzuflüsse sind der Malbun- und der Valorschbach. Die Samina hat auf liechtensteinischem Gebiet eine Länge von 12,93 km, der in Österreich liegende Unterlauf misst 9,22 km.

Bis um 1926 wurde auf der Samina und ihren Zubringern Holz nach Frastanz bzw. Feldkirch (Vorarlberg) getriftet (→ Flösserei). Auf diese Nutzung weist bereits das Sulzisch-Hohenemsische Urbar (1617/19) hin. Die Trift erfolgte mit Klausen, die das Wasser zur Erzielung höherer Abflüsse und Fliessgeschwindigkeiten aufstauten. Klausen gab es in der Samina (Falleck), im Malbun- (Gitzihöll) und Valorschbach (Grenze Güschgle/Hintervalorsch). Die Forellenfischerei in der Samina wird im Sulzisch-Hohenemsischen Urbar ebenso erwähnt wie in den Landesbeschreibungen des 19. Jahrhunderts; Sportfischerei wird noch heute ausgeübt (Bachforellen). 1915/16 entstanden an der Grenze zu Österreich (Falleck) Geschieberückhaltesperren. Am Unterlauf wurde die Wasserkraft der Samina in Frastanz 1835–1922 durch die Firma Ganahl mechanisch genutzt. 1910 begann die elektrizitätswirtschaftliche Nutzung durch das Elektrizitätswerk Frastanz. Seit 1949 besteht an der Samina mit dem Saminawerk das grösste liechtensteinische Elektrizitätskraftwerk. Der Stausee Steg und die Wasserausleitung veränderten die natürliche Hydrologie, jedoch führt die Samina Restwasser.

Literatur

  • Erik Bohl, Armin Peter, Theo Kindle, Gertrud Haidvogl: Fisch- und Krebsatlas Liechtensteins. Verbreitung, Gefährdungsgrad, Merkmale, Vaduz 2001 (= Schriftenreihe Amt für Umweltschutz, Bd. 2), bes. S. 9.
  • Norman Nigsch: Die Flösserei im Saminabach, in: Bergheimat. Jahresschrift des Liechtensteiner Alpenvereins, Schaan 1995, S. 23–37.
  • Inventar der Naturvorrangflächen des Fürstentums Liechtenstein, Auftraggeber: Regierung des Fürstentums Liechtenstein/Landesforstamt, Auftragnehmer: Mario F. Broggi AG, bearb. von Mario F. Broggi et al., Vaduz 1993, Objekte B 3.10, W 3.2.

Zitierweise

<<Autor>>, «Samina (Bergbach)», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 17.2.2025.