
Saminawerk
Autor: Oliver Stahl | Stand: 31.12.2011
1947–49 erbautes Wasserkraftwerk der Liechtensteinischen Kraftwerke in Vaduz (457 m ü.M.), gespeist vom Stausee Steg (1296 m ü.M.).
Nachdem Projekte privater Investoren 1911 und 1919–22 nicht zur Ausführung gekommen waren, warf die Ansiedlung der Press- und Stanzwerk AG (Presta, heute ThyssenKrupp Presta AG) in Eschen 1941 die Frage nach einem zweiten liechtensteinischen Kraftwerk neben dem Lawenawerk auf. 1943 setzte der Landtag in Zusammenarbeit mit Emil G. Bührle (Oerlikon-Bührle) eine Studienkommission ein. Am 24.4.1947 bewilligte er einen Kredit von 7,5 Mio. Fr. für den Bau des Saminawerks. Eine Volksabstimmung vom 15.6.1947 brachte eine klare Zustimmung (2173 Ja, 216 Nein). Finanziert wurde das Saminawerk durch eine Anleihe von 7 Mio. Fr. bei der Schweizerischen Volksbank. Die Unterlieger an der Samina bzw. der Ill in Vorarlberg mussten in den 1950er Jahren für den Wasserentgang bzw. die Ablösung der Wasserrechte mit rund 1 Mio. Fr. entschädigt werden. Dank des Saminawerks konnte die landeseigene Stromproduktion beinahe verzehnfacht werden, die Eigenstromversorgung Liechtensteins war bis in die Mitte der 1960er Jahre gesichert.
Quellen
- Geschäftsbericht LKW, 1947–.
- Rechenschaftsbericht der Regierung des Fürstentums Liechtenstein an den Hohen Landtag für das Jahr 1949, Vaduz 1950, S. 51.
Literatur
- Veronika Marxer, Christian Ruch: Liechtensteinische Industriebetriebe und die Frage nach der Produktion für den deutschen Kriegsbedarf 1939–1945, Vaduz/Zürich 2005 (= Veröffentlichungen der Unabhängigen Historikerkommission Liechtenstein Zweiter Weltkrieg, Studie 2), S. 68–70.
- 75 Jahre Liechtensteinische Kraftwerke 1923–1998, hg. von den Liechtensteinischen Kraftwerken, Schaan 1998.
- Benno Beck: Die Elektrizitätswirtschaft im Fürstentum Liechtenstein, Schaan 1965 (Diss.).
- Emanuel Vogt: 40 Jahre Liechtensteinische Kraftwerke 1922–1962, Schaan 1962.
Zitierweise
<<Autor>>, «Saminawerk», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 10.2.2025.