
Sankt Jörgenschild (Rittergesellschaft)
Autor: Karl Heinz Burmeister | Stand: 31.12.2011
Die 1406 zum gegenseitigen Schutz gegründeten Bündnisse des Adels schlossen sich im Appenzellerkrieg am 21.11.1407 zur Ritterschaft mit St. Jörgenschild gegen die Appenzeller zusammen. 1408 wurde auch Graf Albrecht III. von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz, Besitzer von Alt- und Neuschellenberg, aufgenommen. Der Adelsbund besiegte am 13.1.1408 die Appenzeller bei Bregenz und war 1428–29 noch einmal an der Befriedung der Appenzeller beteiligt, rückte aber gegenseitige Hilfe und schiedsrichterlichen Ausgleich in den Mittelpunkt. Der König förderte das wiederholt auf jeweils drei Jahre erneuerte Bündnis als Gegengewicht gegen die Fürsten und setzte es mit dem schwäbischen Städtebund zum Schutz des Landfriedens ein, doch lehnte sich der Bund seit 1437 an die Fürsten an und verlor so seine Bedeutung als eigenständige politische Kraft; 1488 ging er im Schwäbischen Bund auf.
Quellen
- Liechtensteinisches Urkundenbuch, Teil I: Von den Anfängen bis zum Tod Bischof Hartmanns von Werdenberg-Sargans-Vaduz 1416, Bd. 3: Aus den Vorarlberger Archiven, bearb. von Benedikt Bilgeri, Vaduz 1975 (LUB I/3), S. 602f.
Literatur
- Herbert Obenaus: Recht und Verfassung der Gesellschaften mit St. Jörgenschild in Schwaben. Untersuchungen über Adel, Einung, Schiedsgericht und Fehde im fünfzehnten Jahrhundert, Göttingen 1961 (=Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte, Bd. 7).
- Hermann Mau: Die Rittergesellschaften mit St. Jörgenschild in Schwaben. Ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Einigungsbewegung im 15. Jhdt, Stuttgart 1941.
Zitierweise
<<Autor>>, «Sankt Jörgenschild (Rittergesellschaft)», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 7.2.2025.