
Sareis
Autor: Herbert Hilbe | Stand: 31.12.2011
Alp im Gamperdonatal östlich des Sareisergrats, Gemeinde Triesenberg, 1525–2365 m ü.M., 273,3 ha, davon 112 ha produktive Weidefläche. Grenzt im Osten und Norden an die Gemeinde Nenzing (Vorarlberg), im Westen und Norden an die Triesenberger Alp Turna. Name zu rätoromanisch serra (Engpass, Verschluss); in Triesenberg oft Uberem Grad (hinter dem Grat) genannt.
Erste Erwähnung 1542 als Serris, als die Triesenberger und die Nenzinger die Grenzen festlegten (Bestätigung des Grenzverlaufs 1639). Die Triesenberger hatten auf der Nenzinger Alp Gamperdona das Schneefluchtrecht für Schafe und Ziegen. 1960 wurde die Landesgrenze zwischen Österreich und Liechtenstein im Bereich der Alp Sareis neu vermarkt und vertraglich festgelegt. Ein Teil der Alp lag nun auf österreichischem Hoheitsgebiet. Sareis ist eine Galtviehalp. 1928 wurden 178 Rinder gesömmert. In jüngerer Zeit wird die über keine Zufahrtsstrasse und Stallgebäude verfügende Alp Sareis zusammen mit der Alp Turna betrieben und mit gemeinsam max. 150 Grossvieheinheiten bestossen (2004 141,8 Grossvieheinheiten). Die seit 1963 durch den Sessellift Sareis und das Bergrestaurant Sareiserjoch (2015 m ü.M., Neubau 1972) erschlossenen Skipisten liegen im Gebiet der Alp Turna.
Archive
- Gemeindearchiv Triesenberg, Triesenberg (GATb).
Literatur
- Hans Stricker, Toni Banzer, Herbert Hilbe: Liechtensteiner Namenbuch, Teil I: Die Orts- und Flurnamen des Fürstentums Liechtenstein, Bd. 2: Die Namen der Gemeinden Triesenberg, Vaduz, Schaan, Vaduz 1999 (FLNB I/2), S. 187f.
- Christoph Tschanz: «... und ob aber dero vÿch och in die bemelt alpelin giengen ...». Spätmittelalterliche Weidewirtschaft im Gebiet von Liechtenstein im Wandel, in: Bausteine zur liechtensteinischen Geschichte. Studien und studentische Forschungsbeiträge, hg. von Arthur Brunhart, Bd. 1: Vaduz und Schellenberg im Mittelalter, Zürich 1999, S. 337–369.
- Eugen Bühler: Die Revision der Landesgrenze mit Betrachtungen des Umfelds, in: Festgabe für Alexander Frick zum 75. Geburtstag, hg. von Robert Allgäuer, Schaan 1985, S. 67–98.
- Sibylle Laternser: Die Besitzgeschichte der bewirtschafteten Alpen im Fürstentum Liechtenstein, Typoskript, Vaduz 1985, S. 104.
- Fremdenverkehr und Skisport in Triesenberg, hg. von den Verkehrsverein Triesenberg, Redaktion: Benno Beck, Triesenberg 1984, bes. S. 72.
- Alfons Schädler, Engelbert Bucher, Friedrich Beck: Festschrift. Malbun – seine Entwicklung zum Kur- und Sportort, Baugeschichte der Friedenskapelle im Malbun, 10 Jahre Sesselbahn Malbun 1963–1973, Das neue Bergrestaurant Sareiser Joch, Triesenberg 1974, S. 31–36.
Externe Links
- Geodatenportal, Liechtensteinische Landesverwaltung, Amt für Tiefbau und Geoinformation
- Liechtensteiner Namenbuch online
Zitierweise
<<Autor>>, «Sareis», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 10.2.2025.