Schädler, Gebhard

Autor: Rudolf Rheinberger | Stand: 31.12.2011

Arzt. *21.9.1776 Mauren, †20.11.1842 Bendern (Gemeinde Gamprin), ab 1803 von Eschen. Sohn des Wundarztes Johann Georg Gebhard und der Arzttochter Maria Sabine, geb. Bayer, zwei Schwestern.  1803 Maria Katharina Hasler (*1.1.1784, †3.11.1861), neun Kinder, u.a. Landtagspräsident und Arzt Karl, Priester Rudolf und Unternehmer Albert Philipp.

Gymnasium in Feldkirch, 1796–1798 Studium der Medizin in Freiburg i.Br., 1798 Magister der Chirurgie. Schädler kämpfte im ersten Koalitionskrieg in einem Freiwilligencorps gegen die Franzosen und wurde 1797 verwundet. 1799–1801 Regimentschirurg eines Bündner Regiments in den Niederlanden.

Schädler war der erste mit Sicherheit akademisch ausgebildete Arzt in Liechtenstein. Ab 1801 eigene Praxis in Eschen, später in Nendeln, ab 1802 Landschaftsarzt des Unterlands, 1809–1842 Landesphysikus. 1809 übersiedelte Schädler in den ihm als Amtswohnung zugeteilten «Tschaggaturm» in Vaduz. Er baute eine medizinische Privatbibliothek auf und kämpfte gegen das Kurpfuschertum. Auf Schädlers Initiative wurde in Liechtenstein 1812 die obligatorische Pockenschutzimpfung eingeführt (Privatimpfungen durch Schädler ab 1803 nachgewiesen). Als Landesphysikus bildete Schädler, der ab 1809 für einige Jahre als einziger Arzt in Liechtenstein praktizierte und als erster Arzt in Liechtenstein Geburtshilfe leistete, die Hebammen aus, wirkte als Gerichtsarzt, behandelte arme Kranke und fürstliche Beamte umsonst und nahm die Musterungsuntersuchungen für das liechtensteinsiche Militär vor. 1820–1838 Mitglied des Graubündner Ärztevereins. Ab 1842 Ruhestand in Bendern.

Literatur

Zitierweise

<<Autor>>, «Schädler, Gebhard», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 12.2.2025.