
Schollberg
Autor: Mathias Bugg | Stand: 31.12.2011
Felskopf und einstiger Passübergang am Rhein, Gemeinde Wartau (SG), 740 m ü.M. Der 1398 erstmals erwähnte Schollberg gab dem linksrheinischen Warentransport auf dem Landweg und der Fähre Trübbach–Balzers den Namen. Nach dem Erwerb der Grafschaft Sargans durch die Eidgenossen (1483) erfolgte 1490–92 ein Neu- oder Ausbau der Strasse. Diese war in der Folge Ausweich- und Konkurrenzroute zur Strasse über die Sankt Luzisteig und damit zum Warenverkehr auf der Vaduzer Talseite. 1821–22 Neubau der horizontalen Fahrstrasse entlang des Rheins durch den Kanton St. Gallen mit negativer Auswirkung auf den rechtsrheinischen Warentransport durch Liechtenstein. Der Schollberg bildete ab 1939 einen wichtigen Teil der Festung Sargans mit strategischer Bedeutung an der Grenze zu Liechtenstein. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wird am Schollberg ein Steinbruch betrieben (seit 1986 Abbau unter Tag, 2007–08 Bau von Aufbereitungsanlagen).
Literatur
- Walter Gabathuler: Truppen und Abwehrwerke im Norden der Festung Sargans - Nordfront 1944 -. Reduitfront-Abschnitte «Sarganserau» - «Schollberg» - «Palfries», Reduit-Vor-Stellung «Magletsch», Vor-Stellung «Stützpunkt Buchs», Oberschan 2003.
- Otto Ackermann: Die Schollbergstrasse bis zum Ende der Landvogtszeit. Verkehrspolitik und Strassenbautechnik am Beispiel der «Via Mala» des Alprheintals, in: Werdenberger Jahrbuch 1997, Jg. 10 (1996), S. 43–59.
- Werner Rutschmann: Die Verteidigung Graubündens im Kriegsfall 1939–1945. Truppen, Befestigungen, Operationsbefehle, Zürich 1995.
Zitierweise
<<Autor>>, «Schollberg», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 12.2.2025.