
Schreiber, Kaspar
Autor: Karl Heinz Burmeister | Stand: 31.12.2011
Richter («des Gerichts»). * um 1623 Konstanz, †14.6.1681. Sohn des Kaspar und der Magdalena Molkenbäurin. ⚭ 1) Anna Barbingin, mindestens sechs Kinder, u.a. der Landammann Konrad, 2) Katharina Quaderer, zwei Kinder. Gerber, Wirt und Zoller. Schreiber kam um 1645 in die Grafschaft Vaduz, wurde Wirt und Zoller zu Vaduz (ab 1677 als alter Zoller bezeichnet), später Wirt und Zoller in Balzers. Bei seinem Tod hinterliess er ein Vermögen von 15 000 Gulden. Schreiber war aktiv in die Hexenprozesse verwickelt, an denen er gut verdiente. Während der 80 Tage der Brügler’schen Prozesse nahm er 1679 60 Gulden ein, wofür er durch die kaiserliche Kommission zur Rechenschaft gezogen wurde. Trotz seines Beisitzes im Gericht agierte er wiederholt als Zeuge und tat sich besonders als Denunziant hervor, glaubte er doch selbst daran, dass Hexen seinen Besitz geschädigt (zwei Schweine verhext) und seine Tochter Susanna gelähmt hätten. Möglicherweise war Schreiber 1679 Landammann der Grafschaft Vaduz.
Archive
- Bischöfliches Archiv Chur, Chur (BAC).
Literatur
- Manfred Tschaikner: «Der Teufel und die Hexen müssen aus dem Land ...». Frühzeitliche Hexenverfolgungen in Liechtenstein, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 96 (1998), S. 64, 66, 90, 112, 134, 169.
Zitierweise
<<Autor>>, «Schreiber, Kaspar», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 7.2.2025.