
Schwäbisches Landrecht
Autor: Dieter Stievermann | Stand: 31.12.2011
Landrechte lösten im Mittelalter in langen Entwicklungsprozessen die älteren Stammesrechte ab. Zu den wichtigsten Landrechtsbüchern gehört der Ende des 13. Jahrhunderts entstandene «Schwabenspiegel». Ein verbindliches kodifiziertes Landrecht gab es aber im herrschaftlich zersplitterten Schwaben nicht. Örtliche Gewohnheiten spielten überall eine wichtige Rolle, zudem verstärkte sich allmählich der Einfluss des römischen bzw. gelehrten Rechts. Einzelne Gerichte des schwäbischen Raums versuchten im Spätmittelalter – gestützt auf eine besondere Privilegierung durch den Kaiser – über die sich verfestigenden Grenzen der Territorialherrschaften hinaus zu wirken: etwa das Landgericht Rankweil oder – noch weiter ausstrahlend – das Hofgericht Rottweil.
Literatur
- Sönke Lorenz: Schwabenspiegel, in: Lexikon des Mittelalters, Bd. 7 (1995), Sp. 1603–1605.
- Gerhard Köbler: Landrecht. I. Allgemein und deutscher Bereich, in: Lexikon des Mittelalters, Bd. 5 (1991), Sp. 1672f.
Zitierweise
<<Autor>>, «Schwäbisches Landrecht», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 10.2.2025.