
Seger, Anton
Autor: Hansjakob Falk | Stand: 31.12.2011
*10.7.1892 Schaan, †10.4.1988 Vaduz, von Vaduz, wohnhaft in Schaan. Sohn des Lucius und der Bertha, geb. Beck, neun Geschwister. Ledig. 1928–44 und 1954–65 Regierungs- und Landgerichtskanzlist. Seger lebte seine katholische Glaubenshaltung öffentlich sichtbar: Er verteilte z.B. Heiligenbildchen an Schüler, verkaufte religiöse Kalender und ermahnte zur Einhaltung der Christenpflicht, was ihm den Übernamen «Schaaner Heiland» einbrachte. Im November 1939 stellte er als Kanzlist einem geflüchteten deutschen Wehrdienstverweigerer nach der Ablehnung der Aufenthaltsbewilligung durch die Regierung eigenmächtig einen liechtensteinischen Pass aus. Seger wurde deswegen 1940 verwarnt und mit einer Gehaltskürzung bestraft. Im November 1945 protestierte er in einem Schreiben an den Fürsten gegen das lose Leben der sowjetischen Repatriierungskommission (→ Russische Nationalarmee) in Liechtenstein.
Literatur
- Peter Geiger, Manfred Schlapp: Russen in Liechtenstein. Flucht und Internierung der Wehrmacht-Armee Holmstons 1945–1948. Mit der Liste der Internierten und dem russischen Tagebuch des Georgij Simon, Vaduz/Zürich 1996, S. 110.
- Peter Geiger: «Am Rande der Brandung». Kriegsende 1945 in Liechtenstein, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 95 (1998), S. 49–74, besonders 73.
- Gratulationen. 95 Jahre!, in: Liechtensteiner Vaterland, 10.7.1987, S. 3.
- Herzliche Glückwünsche unseren Jubilaren, in: Liechtensteiner Volksblatt, 10.7.1987, S. 2.
Zitierweise
<<Autor>>, «Seger, Anton», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 10.2.2025.