Sonnenberg

Autor: Manfred Tschaikner | Stand: 31.12.2011

Die im 15. Jahrhundert entstandene Grafschaft (später Herrschaft) Sonnenberg umfasste das Gebiet der heutigen Vorarlberger Gemeinden Frastanz und Nenzing (Kleine Gnoss) sowie Bürs, Bürserberg, Brand, Nüziders, Innerbraz, Dalaas, Klösterle und den Lecher Ortsteil Omesberg (Grosse Gnoss), bis 1695 auch das städtische Umland von Bludenz. Benannt ist sie nach der um 1410 von «Nüziders» in Sonnenberg umbenannten und 1473 zerstörten Burg.

Als Teil der «Grafschaft im Walgau» war das Gebiet nach 1342 im Besitz der Grafen von Werdenberg-Sargans-Vaduz. 1412 kam es an Wolfhart und Ulrich Thüring von Brandis, 1416 an die Grafen von Werdenberg-Sargans, 1455 an die Truchsessen von Waldburg; 1463 Bestätigung als Reichsgrafschaft Sonnenberg; 1474–1806 nach dem Übergang an Habsburg gemeinsame Verwaltung mit der Herrschaft Bludenz; 1806–50 Landgericht Sonnenberg, heute noch kirchliches Dekanat Sonnenberg. Bis 1860 bezogen die liechtensteinischen Landesherren aus Sonnenberger Alpen das Vogelmolken.

Literatur

  • Das Land im Walgau. 600 Jahre Appenzellerkriege im südlichen Vorarlberg, hg. von Thomas Gamon, Nenzing 2005.
  • Andreas Ulmer: Die Burgen und Edelsitze Liechtensteins. Historisch und topografisch beschrieben, Dornbirn 1925, S. 198–205.

Zitierweise

<<Autor>>, «Sonnenberg», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 15.2.2025.