
Spoerry, Johann Jakob (1827–1899)
Autorin: Julia Frick | Stand: 31.12.2011
Unternehmer. *11.2.1827, †3.6.1899 Vaduz, Schweizer. Sohn des Fabrikbesitzers Heinrich und der Anna Barbara, geb. Keller, fünf Geschwister. ⚭ 1853 Anna Messikommer (*1825, †28.6.1893), zwei Söhne, u.a. der Unternehmer Johann Jakob.
Spoerry, der 1847 am Sonderbundskrieg teilnahm, arbeitete erst in der Mühle und der Baumwollspinnerei seines Vaters in Fischenthal (ZH) und später im Familienbetrieb in Oberurnen (GL). Danach gründete er zusammen mit seinem Bruder Heinrich eine Spinnerei in Flums (SG), trennte sich aber noch vor ihrer Inbetriebnahme von ihm und zog nach Zürich, wo er sich im Bankbereich betätigte. Ab 1880/81 traf Spoerry Vorbereitungen zum Bau der ersten und bis heute einzigen Baumwollspinnerei in Liechtenstein. Nach einem Vergleich mit der Gemeinde Schaan, den beiden Webereien und den Wasserwerkbesitzern im Möliholz (Vaduz), die Einsprache gegen das Projekt erhoben hatten, wurde die Fabrik 1882–1883 im Ebenholz (Vaduz) errichtet (→Jenny, Spoerry & Cie., →Jenny-Spoerry-Areal). 1882 hatte Spoerry ein Haus im Möliholz für sich als Wohn- und Verwaltungssitz umbauen lassen. Wohl weil ihm das Geld für nötige Investitionen in die Firma fehlte, verkaufte Spoerry 1885 drei Viertel der Anteile der Spinnerei an Caspar Jenny, den Rest bekam sein Sohn Johann Jakob. Spoerry, der 1882 zum Präsidenten des Vaduzer Lesevereins gewählt worden war, zog 1885 nach Zürich und lebte ab 1893 wieder in Vaduz.
Literatur
- Alois Ospelt: «Am 30. Juli wurde das erste Garn gesponnen.», in: Fabriklerleben. Industriearchäologie und Anthropologie, Publikation zur Ausstellung, hg. von Hansjörg Frommelt im Auftrag des Liechtensteinischen Landesmuseums, Redaktion: Robert Allgäuer, Hansjörg Frommelt, Hanspeter Gassner, Triesen/Zürich/Vaduz 1994, S. 69–99.
Zitierweise
<<Autor>>, «Spoerry, Johann Jakob (1827–1899)», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 7.2.2025.