
Steinegerta
Autorin: Annette Bleyle | Stand: 31.12.2011
Gebäudekomplex im Villenviertel, Gemeinde Schaan, 568 m ü.M.
Die Villa Steinegerta wurde 1942–43 als Privathaus für Rudolf Ruscheweyh von den Architekten Lippert und Waldkirch, Zürich, nach Vorbildern adliger Landgüter gebaut. Der aus behauenem Sedimentgestein errichtete Komplex besteht aus drei Gebäuden (Wohnhaus, Verwalterhaus und Ökonomiegebäude) und umfasst inklusive eines Parks 13 520 m2. Steinegerta stellt eine Ausnahmeerscheinung im architektonischen Formengut Liechtensteins dar. Bei seiner Übersiedlung in die USA 1948 übertrug Ruscheweyh die Villa auf die Claude-André-Stiftung, die sie 1956 der Steinegerten Anstalt verkaufte. Neuer Bewohner wurde Otto Stürken (1898–1979).
1981 erwarb die Gemeinde Schaan das Anwesen Steinegerta und verpachtete es 1982 an das Dekanat Liechtenstein. Seit 1982 hat die Arbeitsstelle für Erwachsenenbildung (seit 1999 Erwachsenenbildung Stein-Egerta Anstalt, getragen vom Verein für eine offene Kirche) ihren Sitz im Haus Steinegerta (offizielle Eröffnung 17.10.1982). Es stehen vier Kursräume mit insgesamt 262 m2 zur Verfügung, die für Veranstaltungen der Erwachsenenbildung genutzt werden. Steinegerta dient zudem als Galerie, Veranstaltungsort von Literaturtagen, Lesungen und Konzerten, wird an Unternehmen bzw. die Landesverwaltung für Aus- und Weiterbildungen sowie für Sitzungen vermietet und ist seit 1984 Sitz des Liechtensteiner Alpenvereins.
Literatur
- Cornelia Herrmann: Die Kunstdenkmäler des Fürstentums Liechtenstein, hg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bd. 2: Das Oberland, Bern 2007 (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Neue Ausgabe, Bd. 112).
- Esther Tisa Francini: Liechtenstein und der internationale Kunstmarkt 1933–1945. Sammlungen und ihre Provenienzen im Spannungsfeld von Flucht, Raub und Restitution, Vaduz/Zürich 2005 (= Veröffentlichungen der Unabhängigen Historikerkommission Liechtenstein Zweiter Weltkrieg, Studie 4), S. 120.
- 20 Jahre Haus Stein–Egerta. Jubiläum wird mit "Nachmittag der Begegnung" gefeiert, in: Liechtensteiner Vaterland, 21.8.2002, S. 5 und Liechtensteiner Volksblatt, 21.8.2002, S. 6.
Medien
Zitierweise
<<Autor>>, «Steinegerta», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 10.2.2025.