
Sulz, Alwig VIII. von
Autor: Heinz Noflatscher | Stand: 31.12.2011
*1417, † vor dem 5.2.1493, // Kloster Rheinau (ZH). Sohn des Rudolf III. und der Ursula Gräfin von Habsburg-Laufenburg, vier Geschwister. ⚭ 30.12.1478 Verena von Brandis, zwei Söhne, u.a. Rudolf V.
Alwig VIII. frühere Jahre waren von Raub- und Fehdezügen geprägt. In der Mainzer Stiftsfehde 1461/62 diente er als Feldhauptmann des Trierer Erzbischofs Adolf von Nassau. Im Auftrag Kaiser Friedrichs III. verhandelten Alwig VIII. und sein Bruder Rudolf IV. 1467 in Basel mit den burgundischen Gesandten wegen der Heirat Marias von Burgund mit Maximilian von Österreich, 1471 besuchte er den Reichstag von Regensburg, 1474 vertrat er den Kaiser in Konstanz (Ewige Richtung). 1475 war er württembergischer Diener, 1478 Vogt von Nellenburg, 1488 württembergischer Rat. Alwig VIII. übernahm nach Johann II. (†1484) das Rottweiler Hofgericht. Kaiser Friedrich III. verlieh ihm am 27.2.1492 das Palatinat. Alwig VIII. und Rudolf IV. hatten mit dem Klettgau das habsburgische Erbe der Mutter (†1460 in Waldshut) übernommen. Vom Hochstift Konstanz erwarben sie 1482 Stadt und Schloss Tiengen. Die Erbteilung zwischen den Brüdern Alwig VIII. und Rudolf IV. erfolgte am 27.5.1483. Alwig VIII. erweiterte das seit 1478 bestehende Burgrecht mit Zürich 1488 zu einem ewigen Erbburgrecht der Sulzer und des Klettgaus. Die Ehe mit Verena von Brandis 1478 schuf die Grundlagen für den Erwerb der Vaduzer Herrschaften.
Literatur
- Wilhelm Baum: Die Habsburger in den Vorlanden 1386 - 1486. Krise und Höhepunkt der habsburgerischen Machtstellung in Schwaben am Ausgang des Mittelalters, Wien 1993.
- Volker Schäfer: Hochadel aus Sulz am Neckar. Zur Geschichte der Grafen von Sulz, Sulz am Neckar 1984, S. 79.
- Volker Schäfer: Die Grafen von Sulz, Dissertation an der Universität Tübingen, Tübingen 1969, S. 132.
Zitierweise
<<Autor>>, «Sulz, Alwig VIII. von», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 8.2.2025.