
Sulz, Johann Ludwig I. von
Autor: Heinz Noflatscher | Stand: 31.12.2011
Landesherr. * um 1500, † nach dem 9.11.1544, // Tiengen. Sohn des Rudolf V. und der Margarete Gräfin von Sonnenberg, eine Schwester. ⚭ 16.11.1523 Elisabeth Gräfin von Zweibrücken-Bitsch (*4.11.1504, †8.3.1575), sechs Kinder, u.a. Wilhelm, Rudolf VI. und Alwig IX.
Johann Ludwig I. immatrikulierte sich 1515 an der Universität Freiburg i.Br., wo seit 1506 der bekannte Jurist Ulrich Zasius lehrte. Er war damit der erste Sulz, der im 16. Jahrhundert eine Universität besuchte. Das durch seinen Vater 1500 von König Maximilian erworbene Altkirch im Elsass verblieb unter Johann Ludwig I. im sulzischen Pfandbesitz (1548/51 an die Fugger). Entgegen den testamentarischen Bestimmungen Rudolfs V. übernahm er statt den elsässischen Herrschaften den Klettgau und Vaduz, während sich seine Mutter (†1546) nach Altkirch zurückzog. Johann Ludwig I. trat 1539 der Oberländischen Provinz des Nürnberger Bunds bei. Im Konflikt Herzog Ulrichs von Württemberg mit Rottweil und den Sulz wegen des Hofgerichts wandte er sich als Erbburger Zürichs 1541 auch an die Eidgenossen. Er baute die Vaduzer Residenz aus; erhalten sind Wandmalereien v.a. im Schönen Saal und zwei Medaillons mit Porträts von Johann Ludwig I. und seiner Frau (um 1543). «Er hat sich in seinem bösten alter mit seinem trinken zum todt befürdert», kommentierte eine Generation später die «Zimmer’sche Chronik».
Quellen
- Froben Christoph von Zimmern: Die Chronik der Grafen von Zimmern. Handschriften 580 und 581 der Fürstlich Fürstenbergischen Hofbibliothek Donaueschingen, Bd. 3, hg. von Hansmartin Decker-Hauff, Sigmaringen 21973, S. 364.
Literatur
- Volker Schäfer: Hochadel aus Sulz am Neckar. Zur Geschichte der Grafen von Sulz, Sulz am Neckar 1984, S. 79.
- Volker Schäfer: Die Grafen von Sulz, Dissertation an der Universität Tübingen, Tübingen 1969, S. 136f.
- Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Fürstentums Liechtenstein, hg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Basel 1950 (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Sonderband), S. 195–198.
Medien
Zitierweise
<<Autor>>, «Sulz, Johann Ludwig I. von», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 16.2.2025.