Torfstecherei

Autor: Patrick Sele | Stand: 31.12.2011

Die sich in Moorgebieten bildende Torferde diente in Liechtenstein hauptsächlich als Brennmaterial. Ihre ab dem frühen 19. Jahrhundert bezeugte Nutzung war lange durch die in den Rieden üblichen Weide- und Atzungsrechte behindert worden. Für die Torfstecherei, die übliche Art der Torfgewinnung, benutzte man einen länglichen Spaten. Hauptabbauflächen waren die Riedgebiete des Liechtensteiner Unterlands. Von 1866 bis längstens 1893 gab es in Nendeln einen Gewerbebetrieb für die Herstellung des als Bodenverbesserungsmittels genutzten Torfmulls. Danach existierte ein solcher Betrieb bis kurz nach 1900 in Mauren. Gemäss Art. 81 des Sachenrechts von 1940 durfte Torf nicht tiefer als 2 m abgestochen werden. 1993 fand die Torfstecherei in Liechtenstein ein Ende.

Quellen

Literatur

Von der Redaktion nachträglich ergänzt

  • Mario F. Broggi: Torfstechen in Liechtenstein, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 118 (2019), S. 177–190.

Medien

Jakob Marxer beim Torfstechen im Maurer Riet, 1930er Jahre (Tschugmell-Fotoarchiv, Gemeindearchiv Mauren, Foto: Fridolin Tschugmell).

Zitierweise

<<Autor>>, «Torfstecherei», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 12.2.2025.