Triesen

Autoren: Fabian Frommelt, Konrad Kindle, Ulrike Mayr | Stand: 31.12.2011

Einleitung

Politische Gemeinde im Liechtensteiner Oberland. Triesen ist mit einem zusammenhängenden Gemeindegebiet von 26,477 km2 und 4834 Einwohnern (2011) flächen- wie einwohnermässig die drittgrösste Gemeinde Liechtensteins. Das Dorf Triesen liegt am Fuss des Rätikons auf einer Höhe von 512 m ü.M. (Pfarrkirche); höchster Punkt Triesens (und auch Liechtensteins) ist der Grauspitz mit 2599 m ü.M., tiefster Punkt der Binnenkanal mit 457 m ü.M. Die ursprünglich auf dem Schuttkegel eines grossen nacheiszeitlichen Bergsturzes angelegte Siedlung dehnt sich seit dem 20. Jahrhundert in die hier schmale Rheinebene aus. Zum Gemeindegebiet gehören rheintalseitig die Alpen Lawena und Wang sowie die Heuberge Tuas, Platta, Münz, Magrüel und Maschera; im Saminatal liegt die Triesner Alp Valüna. Triesen grenzt im Süden an die Gemeinde Balzers, im Norden an Vaduz, im Osten an Triesenberg und im Westen an die Gemeinde Wartau (SG). Im Berggebiet stösst es an Alpen von Vaduz (Pradamee), Triesenberg (Steg, Alpelti), Balzers (Gapfahl) und Schaan (Gritsch) sowie an die Bündner Gemeinden Maienfeld und Fläsch.
Die erste Erwähnung Triesens findet sich in einem Traditionsverzeichnis des schwäbischen Klosters Weingarten für die Zeit von 1094–1101 als «Trisun». Die lange angenommene urkundliche Ersterwähnung von 1153 hat sich als Fälschung erwiesen, sodass die erste sichere urkundliche Erwähnung als «Trisune» ins Jahr 1208 fällt. Weitere Schreibweisen sind u.a. «Trison» (1305), «Trysen» (1315) und «Trisen» (1316). 1485 erscheint «Tresen», was der heutigen Dialektbezeichnung «Tresa» nahekommt. Die neuhochdeutsche Diphtongierung «ie» kommt sporadisch ab dem 15. Jahrhundert vor («Driessen» 1493). Seit Mitte des 19. Jahrhunderts hat sich «Triesen» durchgesetzt. Trotz vieler Deutungsbemühungen gelten Herkunft und Bedeutung des Namens als ungewiss.

Durch Triesen führte seit der Römerzeit eine wichtige Transitstrasse zwischen Süddeutschland und Italien. Der Flurname Gapont (alträtoromanisch cau d’punt, Brückenkopf) wird als Hinweis auf eine mittelalterliche Rheinbrücke gedeutet, die jedoch urkundlich nicht belegt ist. An der Grenze zu Vaduz, nahe dem herrschaftlichen Meierhof, lag einst der Richtplatz der Grafschaft Vaduz (Flur «Bim Galga»). Der alte Siedlungskern am Dorfbach besteht aus dem Oberdorf mit der Pfarrkirche St. Gallus, der Kapelle St. Mamertus und dem Lindenplatz sowie dem Unterdorf mit der Kapelle St. Maria, dem Platz beim Gasthof «Sonne» und der diesen Dorfteil seit 1863 prägenden Baumwollweberei. Ab den 1860er Jahren entstand südlich des Dorfs am Ausgang des Lawenatobels der abgelegene Weiler Säga. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erfolgte eine starke Ausdehnung der Siedlung; zwischen Triesen und Vaduz entstand ein weitgehend zusammenhängendes Siedlungsband. Triesen ist der wichtigste Zugang zum liechtensteinischen Berggebiet, verfügt aber bis heute über keinen Rheinübergang und keinen direkten Anschluss an die schweizerische Autobahn A 13.

Fabian Frommelt, Konrad Kindle

Ur- und Frühgeschichte bis Frühmittelalter

Mit den vor dem Rheinhochwasser geschützten Hangterrassen und den vom Rätikon entwässernden Bächen waren in Triesen ideale Bedingungen für die Anlage von Dörfern und Feldern gegeben. Eine frühe Besiedlung konnte 2004/05 im Bereich Meierhof nachgewiesen werden. Am Übergang von der mittleren zur späten Bronzezeit (1500–1300 v.Chr.) entstand ein Dorf auf massiven, künstlichen Terrassierungen in der Niggabünt. Rüfegänge oder Wildbachüberschwemmungen führten im 11.–9. Jahrhundert v.Chr. zu dessen Ende. Noch im selben Zeitraum wurden hangabwärts auf der grossen Meierhof-Galga-Terrasse neue Gebäude angelegt. Zum Schutz vor den auch hier nachweisbaren Überflutungen durch den nahen Eichholzbach verstärkten die Bewohner in der älteren Eisenzeit (Hallstattzeit, 8.–5. Jahrhundert v.Chr.) die Terrassenkanten, was jedoch die spätere Verschüttung auch dieser Siedlung nicht verhindern konnte.

Im südlichen Teil der Meierhof-Galga-Terrasse deutet eine römische Kulturschicht des 2./3. Jahrhunderts n.Chr auf einen römischen Gutshof hin. Ein Brandhorizont legt eine gewaltsame Zerstörung der Gebäude nahe. Eine weitere, durch einen Raum mit Fussbodenheizung (Hypokaust) belegte Villenanlage im Bereich des Dorfkerns (gegenüber der heutigen Pfarrkirche) dürfte im 3. und 4. Jahrhundert bestanden haben. Aus der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts stammt ein Grab in der Flur Blankabongert. Die Funde beim Meierhof und die topografische Lage des Grabs (römische Gräber wurden in der Regel an den Ausfallstrassen eines Orts oder Gutshofs angelegt) lassen den Schluss zu, dass die römische Strasse auf dieser Hanghöhe und weiter über die heutige Langgass in Richtung Balzers führte.

Über das Frühmittelalter (5.–10. Jahrhundert) ist in Triesen wenig bekannt. Bisher konnten nur zwei Gräber in der Lindagass aufgrund einer 14C-Datierung dieser Epoche zugewiesen werden. Es ist jedoch nicht auszuschliessen, dass die Anfänge der Kapelle St. Mamertus ebenfalls ins 1. Jahrtausend zurückreichen. Die Bauweise der Kapelle und die Lage einiger der rundum angelegten Gräber deuten darauf hin.

Ulrike Mayr

Mittelalter und frühe Neuzeit

Bevölkerung

Die ursprünglich rätoromanische Bevölkerung vermischte sich langsam mit den im 7./8. Jahrhundert zugewanderten Alamannen. Das romanische Sprachelement verschwand im Hochmittelalter zugunsten des Deutschen; es blieb aber eine grosse Zahl rätoromanischer Flurnamen erhalten. Die in der älteren Literatur vermutete Einwanderung von Walsern in das im Talgrund liegende Triesen im späten 13. Jahrhundert hat sich als unhaltbar erwiesen.

Von den mit Triesen in Verbindung gebrachten mittelalterlichen Niederadelsgeschlechtern sind allein die Herren von Trisun früh und über einen längeren Zeitraum (13.–15. Jahrhundert) in Triesen belegt. Als deren Sitz wird die kleine, mit einer Ringmauer befestigte Anlage bei der Kapelle St. Mamertus vermutet, wofür ein urkundlicher Nachweis trotz der Erwähnung eines «Weinbergs bei der Burg» 1422 jedoch fehlt. Die Junker Vaistli hatten Besitz in Triesen, waren aber (abgesehen von Margaretha Vaistli 1452) nicht dort sesshaft. Die Herkunft der Herren von Richenstein ist nicht geklärt; in Triesen sind sie erst im späten 14. und frühen 15. Jahrhundert nachgewiesen. Ebenfalls erst in dieser Zeit begegnen die von Roners, von Schiel, von Quader und von Bach als Inhaber bäuerlicher Güter und teils als Triesner Dorfgeschworene.

Die Triesner Wohnbevölkerung wird um das Jahr 1600 auf 440 Personen geschätzt. Noch 1784 zählte Landvogt Gilm von Rosenegg nur 103 Häuser und 426 Untertanen, worin die Hintersassen allerdings nicht berücksichtigt sind.

Herrschaftliche Verhältnisse

Triesen lag seit der Teilung Churrätiens im 10. Jahrhundert in der Grafschaft Unterrätien, die den 1150 ausgestorbenen Grafen von Bregenz gehörte. Deren Nachfolger aus den Häusern Montfort und Werdenberg teilten das Gebiet in immer kleinere Grafschaften. 1322 verpfändete Graf Rudolf II. von Werdenberg-Sargans die Burg Vaduz und seine dort steuerpflichtigen Leute zu Vaduz und Triesen vorübergehend an Ulrich von Matsch. Unter Rudolfs Sohn Hartmann III. (I.) begann mit dem Teilungsvertrag von 1342 die Entwicklung einer eigenen Grafschaft Vaduz. 1390 und 1403 ist mit Jakob Spiegel ein in Triesen sesshafter Ammann Graf Heinrichs von Werdenberg-Sargans-Vaduz bezeugt. Im 15. Jahrhundert vereinigten die Freiherren von Brandis sämtliche Hoheitsrechte in der Grafschaft Vaduz in ihrer Hand, besonders die Gerichts-, Steuer- und Leibherrschaft. Nach deren Aussterben stand Triesen nacheinander unter der Landesherrschaft der Grafen von Sulz (ab 1510), der Grafen von Hohenems (ab 1613) und der Fürsten von Liechtenstein, die die Grafschaft Vaduz 1712 erwarben. Bis 1809 waren die Untertanen im Rahmen der im 15. Jahrhundert entstandenen Landammannverfassung an der Ausübung des Gerichts und der Steuerverwaltung beteiligt. Triesen stellte im Gericht der Grafschaft Vaduz zwei Gerichtsleute; aus Triesen stammten auch mehrere Landammänner.

Dorfgenossenschaft und Gemeinde

Die hochmittelalterlichen Grundlagen der späteren Gemeinde Triesen mögen in den beiden 1208 erwähnten, in Triesen bzw. zwischen Triesen und Balzers liegenden Höfen der Klöster Sankt Luzi und Churwalden gesucht werden. Erst im späteren 14. Jahrhundert wird die Siedlungsgemeinschaft des Dorfs fassbar, die Allmende, Wald und Alpen genossenschaftlich nutzte. 1378 verkaufte der finanziell in Not geratene Graf Heinrich V. von Werdenberg-Sargans-Vaduz seine Alp Valüna an seine im «Dorf ze Trisen» sesshaften Leute, welche die Alp schon zuvor, wohl als Lehen, genutzt hatten. Damit erwarb die Dorfgemeinschaft oder Nachbarschaft Triesen schon bei ihrer ersten Erwähnung eigenen Besitz und zeigte über das blosse genossenschaftliche Nutzen und Niessen und die gegenseitige Hilfe hinausgehende Merkmale einer Dorfgemeinde, besonders eine eigene Rechtspersönlichkeit. 1403 und 1406 verlieh die durch ihre sieben Geschworenen vertretene Nachbarschaft Triesen Teile der 1378 erworbenen Alp Valüna als Erblehen an einige Walser vom Triesenberg. Offenbar hatte die Dorfgemeinschaft bereits eine behördliche Struktur ausgebildet. Später kamen dazu weitere Gemeindeämter wie die Kirchenpfleger (erwähnt 1475), «Spend»-Vögte (Erwähnung der «Spend» im Kirchspiel Triesen 1525), Säckelmeister (erwähnt 1615), Steuervögte (erwähnt 1607), Waldvögte usw. Eine wichtige Rolle spielten in der Gemeinde auch die beiden Triesner Gerichtsleute und die aus Triesen stammenden (Alt-)Landammänner. 1452 wird Triesen erstmals als «gemaind und nachburschafft» bezeichnet, später dann häufig nur noch als Gemeinde. Selbstbewusst führte die Nachbarschaft Triesen 1493 vor dem Landgericht Rankweil einen Prozess gegen ihren Landesherrn Ludwig von Brandis, um dessen Anspruch auf Alprechte in der Valüna einzuschränken.

Dem Nutzungsrecht der Dorfgenossen an Allmende, Wald und Alp stand die Pflicht zur Beteiligung am Gemeinwerk (vor allem am Wuhrbau), an den von der Gemeinde zu leistenden Fronarbeiten und an der Steuer gegenüber. Die Gemeinden durften Flur- und Waldfrevel mit geringen Bussen ahnden (→ Zwing und Bann) und sich ab 1496 an den Gebühren beim Zuzug neuer Untertanen beteiligen (→ Abzugs- und Einzugsrecht). Von der ersten (verlorenen) Triesner Gemeindeordnung von 1595 ist nur bekannt, dass darin die Valüna dem Unterdorf und die Lawena dem Oberdorf zur Nutzung zugeteilt war. Nach langem Streit zwischen Ober- und Unterdörflern wurde diese Dorf- und Alpteilung 1718 wieder aufgehoben. Die Gemeindeordnung von 1744 regelte den Zugang zum ausgeteilten Gemeindeboden (Gemeindsteilung) und die damit verbundene Beteiligung am Gemeinwerk unter besonderer Berücksichtigung der Rechtsstellung der Witwen. 1741 beschloss die Triesner Gemeindeversammlung eine Gemeindebauordnung, welche das Hofstattrecht (Hausbau nur auf bereits zuvor bebauten Plätzen), das Nachbarrecht (Rücksichtnahme auf die Anstösser), die Freihaltung der beiden Dorfplätze und die Feuersicherheit beim Kaminbau regelte. 1730 und erneut 1740 wurde der Einkauf von nach Triesen heiratenden Frauen geregelt, wobei vor allem für die Beteiligung am Alprecht hohe Taxen galten.

Nach dem Kauf der grossen Alp Valüna 1378 gab Triesen Teile davon als Erblehen an einige Triesenberger: 1403 das Alpelti (verkauft 1665) und 1406 den «Schädlers Boden» (Chleistäg, verkauft 1615). Im 17. Jahrhundert veräusserte Triesen weitere Gemeindegüter: 1600 die Schafbleikin und die Messweid bei Gapfahl an Balzers, 1611 Silum an Triesenberg, 1646 das Garsenzele bei Gapfahl und 1659 ein weiteres Stück in der Valüna an Balzers, 1672 den Walser Heubärg an Triesenberg. Mit dem von den Hohenemser Grafen gekauften Waldboda in der Alp Valüna 1651 und dem Gasenzawald 1663 sowie der 1759 Triesenberg abgekauften Waldlichtung Scherris gelangen Triesen aber auch Neuerwerbungen.

Zur Ausbildung der Gemeinde trugen die häufigen, vor Gericht ausgetragenen Konflikte mit benachbarten Körperschaften bei. Hauptstreitpunkt mit Wartau und Sevelen, den Nachbarn jenseits des Rheins, war der Wuhrbau. Allein zwischen 1439 und 1647 sind zwölf Wuhrbriefe überliefert. 1650 bestimmte ein Schiedsgericht, dass Wuhrfragen künftig durch die Obrigkeiten statt durch die Gemeinden zu regeln seien; die Konflikte gingen jedoch weiter. Als die Seveler und Wartauer 1698 ein von den Triesnern erstelltes Wuhr mit obrigkeitlicher Genehmigung wieder abrissen, kam es zu einem Schusswechsel, bei dem angeblich ein Seveler erschossen wurde.

Nutzungs- und Grenzkonflikte mit den benachbarten Gemeinden führten zur allmählichen Abgrenzung bislang gemeinsam genutzter Gebiete (→ Markgenossenschaften), so ab 1440 mit Balzers im Bereich Selvaplana (heute Lang Wesa), wo auch die Errichtung eines Grenzzauns bzw. einer -mauer 1646 die Konflikte nicht beenden konnte. Schwierig war auch die Abgrenzung zu der bis 1768 zur Pfarrei Triesen gehörenden Gemeinde Triesenberg. Wurde für Triesen öfters die Bezeichnung «unter dem Walde» verwendet und für Triesenberg «ob dem Walde», war besonders die Nutzung des Grenzbereichs im Wald umstritten. Schiedsgerichte zogen zwar 1497 und 1584 Grenzlinien und regelten die Nutzungsrechte beider Seiten (Viehweide, Schweinemast, Obst), es blieben aber weiterhin gemeinsam genutzte Bereiche erhalten. Die definitive Grenzziehung und Auflösung der letzten gemeinsamen Rechte mit Triesenberg und Balzers erfolgte erst im 19. Jahrhundert durch die beteiligten Gemeinden selbst unter Beizug der Oberamtsleute. Im Berggebiet gaben neben den Grenzen auch Holzbezugsrechte und das Schneefluchtrecht häufig Anlass zu Konflikten mit den Gemeinden Schaan und Balzers.

Wirtschaft

Existenzgrundlage der sich weitgehend selbst versorgenden Bevölkerung war die Landwirtschaft. Die teils von Auwald bewachsene, teils versumpfte und immer wieder vom Rhein überschwemmte schmale Talebene bei Triesen konnte bis ins 19. Jahrhundert fast nur extensiv genutzt werden (Weide, Streue, Holz); der Wuhrbau ermöglichte nur beschränkt eine Wiesen- oder Ackernutzung. An den sonnigen Hanglagen verfügt Triesen jedoch über fruchtbare Böden, die sich für Wein- und Ackerbau eignen, teilweise aber durch Rüfen bedroht sind. Das Gebiet am Triesenberg oberhalb von Triesen wurde vor der Einwanderung der deutschsprachigen Walser um 1300 vom Tal aus genutzt, wie noch die rätoromanischen Flurnamen in diesem Bereich zeigen (z.B. Prufatscheng von alträtoromanisch *pra(u) Vintschegn: Wiese des Vincentius; Lavadina rätoromanisch für Sauerampfer). Mit dem Verlust dieser Nutzungsrechte zusammenhängende Konflikte sind nicht überliefert. Auf der höchstgelegenen Nutzungsstufe liegen die ausgedehnten Triesner Alpen.

Der Weinbau, besonders an den Halden von St. Mamerten bis Matschels, war bis ins 19. Jahrhundert ein wichtiger Erwerbszweig. Schon die erste Nennung Triesens um 1094–1101 erwähnt einen Weinberg des Klosters Weingarten. Über Weinberge in Triesen verfügten auch das Domkapitel Chur (um 1393), spätestens ab dem 15. Jahrhundert das Kloster St. Luzi in Chur, einzelne Private sowie die Landesherrschaft. Die herrschaftlichen Urbare nennen in Triesen um 1509/17 zwei Weinbeete, um 1520 einen oberen und einen unteren Weingarten und um 1617/19 vier Weinbeete. Im 18. Jahrhundert war der fürstliche Berg- oder Herawingert (ca. 1 ha) in acht halbe «Baue» geteilt, deren Trauben vor allem zu Weisswein verarbeitet und die je von einem Triesner bebaut wurden, der dafür den halben Ertrag behalten durfte. Zudem mussten die Triesner und Balzner Untertanen in den herrschaftlichen Weinbergen in Triesen Fronarbeit leisten und «Fronmist» liefern. 1658 legte die Gemeinde Triesen auf gerodetem Land in Maschlina einen Weinberg an, den sie 1809 dem Fürsten verkaufte (St. Wolfgangsweingarten, ca. 0,6 ha). In Triesen bestanden einst drei Torkel (Weinpressen), von denen einer schon 1458 erwähnt ist. Seit dem 16. und besonders im 18. Jahrhundert wurden Rebgärten aufgegeben und in Ackerland umgewandelt. Ebenfalls bedeutend war in Triesen der Obstbau. 1504 ist Lienhart Brendli von Triesen als «Weinbrenner» in Zürich erwähnt.

Wie die Weinberge standen auch die Äcker und Wiesen an den Hanglagen grossteils im Besitz kirchlicher und weltlicher Grundherren. Rechte des Klosters Pfäfers in Triesen sind in einem Zinsrodel von ca. 1200–30 erwähnt; 1378 waren von 1½ Juchart Acker und einer Egerte 400 Eier an Pfäfers zu zinsen. 1785 verkaufte das Kloster seinen Triesner Besitz an die damaligen Lehensinhaber. Im Jahr 1208 besassen das Kloster Churwalden in Selvaplana (zwischen Triesen und Balzers, später nicht mehr erwähnt) und das Kloster St. Luzi in Triesen je einen Hof. St. Luzi verfügte in Triesen noch lange über umfangreichen Besitz, besonders den 1390 und 1429 wieder erwähnten Hof (möglicherweise waren es zwei Höfe). Zum 1429 erwähnten Hof gehörten über 9 Juchart Ackerland (rund 5 ha) und die Marienkapelle. 1553 verkaufte St. Luzi dieses sogenannte Kapellengut an Balthasar von Ramschwag, den österreichischen Vogt der Burg Gutenberg in Balzers, der sie wiederum zwei Triesnern zu Lehen gab. Nach Balthasars Tod 1586 kam es zu einem langjährigen, auch vor den Reichsgerichten in Rottweil und Speyer ausgetragenen Konflikt zwischen Balthasars Sohn und Erben Kaspar und den Triesner Lehensleuten. 1610 trat Kaspar von Ramschwag das Gut gegen eine Entschädigung von 1600 Gulden wieder an das Kloster St. Luzi ab. Um 1701 verkaufte das Kloster all seine Triesner Lehensgüter für 600 Gulden an die Gemeinde Triesen, welche sie an Private weitergab.

Im 13./14. Jahrhundert hatten auch kleinere weltliche Herren Besitz in Triesen, vor allem die Herren von Trisun. Über grösseren Grundbesitz verfügten die Landesherren. Neben einigen in den herrschaftlichen Urbaren des 16. und 17. Jahrhunderts verzeichneten Lehensgütern gehörte ihnen der Meierhof (auch Schwefelhof) im nördlichen Gemeindegebiet nahe der Grenze zu Vaduz, auf dem die Triesner Untertanen jährlich zwei Tage Fronarbeit zu leisten hatten (Pflügen, Heuernte).

Ausser dem intensiven Wein- und Ackerbau dienten die Hanglagen auch der für die Viehwirtschaft wichtigen Gewinnung von Gras und Heu. Auf den Hanfanbau weisen die 1663 und 1666 genannten «Hampfländer» hin, ebenso der Flurname «Röser» (Hanfröste).

Die Viehwirtschaft stützte sich auf ein mehrstufiges Nutzungssystem, in dem das Vieh in einem jährlichen Zyklus nach der Überwinterung im Stall im Frühling auf der Allmende und den Vorweiden gehalten und anschliessend auf den hoch gelegenen Alpen gesömmert wurde; im Herbst folgte in umgekehrter Richtung die Rückkehr in die im Dorf gelegenen Ställe. Für das Kleinvieh spielte auch die Waldweide eine Rolle. Der umfangreiche Alpbesitz erlaubte es Triesen, fremdes Vieh gegen Zins auf die Alpen zu nehmen (1493 belegt in der Valüna). Mit dem Bevölkerungswachstum wurde jedoch besonders die Weide- und Wiesenfläche im Talbereich knapp, zumal ein Teil des Triesner Wieslands, die sogenannten Heuwiesen, im 15. Jahrhundert durch Veränderungen des Rheinlaufs jenseits des Rheins zu liegen kam, was deren Nutzung erschwerte.

Im 17. Jahrhundert konnte Triesen mehrere Flächen neu erschliessen, so 1661 in den Gebieten Mazora, Matruela, Höledi, Poschkahalda und Sax. Soweit erkennbar, erlangten auch die hoch gelegenen Heuberge erst im 17. Jahrhundert ihre für die Überwinterung des Viehs wichtige Rolle. 1672 teilte die Gemeinde das dem Rhein abgerungene Gartnetsch und das neu gerodete Magrüel als Eigentum an die Bürger aus. Im Jahr 1689 bestand die sogenannte Gemeindsteilung, also der den einzelnen Bürgern zur individuellen Nutzung überlassene Gemeindeboden, aus je einem Teil Hanfland und Krautgarten, einer «Heureute» (gerodetes Heuland) und einem Heuberg zu einem jährlichen Pachtzins von 6 Gulden. Im 18. Jahrhundert kamen dazu ein Stück Ackerland im Underfeld, ein Äuliteil, zwei neue Auteile und ein weiteres Gartenbeet. Dabei handelte es sich um «fälliges» Gemeindegut, das nur zur Nutzung ausgegeben war und unter bestimmten Umständen an die Gemeinde zurückfallen konnte. 1747 wurden weitere «Heureuten» im Nutzungsrecht und 1794 Teile im Neugrütt als Eigentum ausgeteilt.

Ein Gewerbebetrieb wird in Triesen mit der Mühle am Mölibach erstmals 1429 erwähnt. Die Mühle samt zugehöriger Säge sowie eine Taverne sind im Brandisischen Urbar (1509/17) als landesherrliche Lehen aufgeführt. Mühle und Brettsäge wurden 1752 von Franz und Anton Banzer gekauft. 1599 ist eine Schmiede erwähnt und 1657 eine Gerberei, bei der sich im 18. Jahrhundert zeitweilig eine Lohstampfe (Rindenstampfe) befand. Im späten 18. Jahrhundert bestanden neben der 1509/17 als herrschaftliche Taverne erwähnten «Sonne» zwei weitere kleine Gaststätten. Über das Schankrecht verfügte auch das spätestens ab 1617 bis Ende des 18. Jahrhunderts betriebene, oberhalb des Dorfs im Wald gelegene Bad Vogelsang, welches das schwefelhaltige Wasser aus der Badtobelröfi zu Kurzwecken zu nutzte. Den über ein Fuhrwerk verfügenden Bauern ermöglichte die Beteiligung am Warentransport auf der Durchgangsstrasse einen gewerblichen Verdienst (→ Transportwesen). Nach der Rodordnung von 1666 war Triesen mit Schaan und Vaduz zu einem Drittel am Warentransport auf der Strecke Schaan–Balzers beteiligt. Zwar bestanden bei der «Sonne» und beim späteren Gasthaus «Adler» je eine «Zuschg», die Rodordnung von 1756 verbot jedoch das Abladen von Gütern in Triesen.

Besonders im 17./18. Jahrhundert suchten junge Männer einen Verdienst als Söldner für auswärtige Staaten; 1680–1842 starben nachweislich 19 Männer und eine Frau aus Triesen in fremden Diensten.

Zehnt

Die erste Nachricht zum Triesner Zehnten betrifft den Lämmerzehnten der im 14. Jahrhundert den Grafen von Montfort-Feldkirch gehörte. Er kam 1361 an Albero Vaistli von Vaduz, 1458 an die Triesner Familie Vierabend und um 1680 an den Triesner Pfarrer Valentin von Kriss.

Der Gross- und der Kleinzehnt standen gemäss einer Aufteilung von 1408 zu einem Viertel, der Weinzehnt zu einem Drittel dem Triesner Pfarrer zu (Pfarrzehnt); die restlichen drei Viertel bzw. zwei Drittel gehörten dem Bischof von Chur. Im späten 14. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts wechselte das Churer Zehntlehen mehrmals zwischen den Herren von Unterwegen und von Richenstein sowie dem Feldkircher Bürger Heinrich Stöckli. 1459 erscheint Heinrich von Gutenberg als Inhaber. Von den Gutenberg kam es 1544 an die von Ramschwag, von diesen im späten 16. Jahrhundert an die Gugelberg von Moos (Maienfeld) und von diesen 1623 an die Herren von Schauenstein zu Haldenstein. Da der Churer Bischof den Verkauf von 1623 für ungültig erklärte und das Lehen neu an den Feldkircher Stadtammann Zacharias Rainolt vergab, entwickelte sich ein jahrelanger Streit; erst 1642 konnten die Schauenstein ihren Anspruch durchsetzen. 1772 kam das Zehntlehen von den Freiherren von Salis, die zwischenzeitlich die Rechte der Schauenstein übernommen hatten, an die Gemeinde Triesen; 1791 gelang der Gemeinde der Kauf des ganzen Lehens (inklusive des Zehnten am Triesenberg) für 700 Gulden als Eigentum, womit das Ende des Lehens besiegelt war. Damit war der grösste Teil der Zehnten ausser dem Pfarr- und dem Novalzehnten abgelöst.

Wegen des Novalzehnten kam es mehrmals zu Streitigkeiten: 1407–08 zwischen Pfarrer Ulrich Pitschi und Heinrich von Unterwegen, 1677 zwischen Pfarrer Valentin von Kriss und der Gemeinde Triesen, die den Zehnten von ihrem 1658 angelegten Weinberg in Maschlina verweigerte und erst nach der Androhung des Interdikts einlenkte, und schliesslich 1719–21 im Zug des landesweiten Novalzehntstreits zwischen dem liechtensteinischen Klerus und dem Fürsten von Liechtenstein, als dessen Ergebnis der Fürst neu mit einem Drittel am Novalzehnten teilhatte.

Kirche

Triesen gilt als alte Pfarrei, da eine Abhängigkeit von den schon um 842/43 erwähnten Kirchen in Balzers oder Schaan nicht zu erkennen ist. Urkundlich erwähnt wird das «Kirchspiel» Triesen jedoch erst um 1380/88; 1383 ist der «Leutpriester» von Triesen genannt. Bis 1768 war auch Triesenberg Teil der Pfarrei Triesen (mit Ausnahme der nördlichen Weiler Fromahus, Rotaboda und Prufatscheng). Triesen gehörte innerhalb des Bistums Chur zum Kapitel (Dekanat) unter der Landquart, ab 1717 zum vorarlbergischen Drusianischen Kapitel.

Die 1458 erstmals erwähnte und 1834 abgerissene Pfarrkirche St. Gallus hatte ihren Standort am Lehaböchel, nordöstlich der heutigen, gleichnamigen Kirche. Ihre Erbauungszeit ist nicht bekannt. Eine Weihe erfolgte zwischen 1453 und 1458, es wird jedoch ein Vorgängerbau vermutet. Das Patronatsrecht, ursprünglich wohl im Besitz der Grafen von Werdenberg-Heiligenberg und ab etwa 1404 der Grafen Montfort-Tettnang, ging 1492 von Johann Peter von Sax-Misox (der mit den Montfort-Tettnangern verschwägert war) an Freiherr Ludwig von Brandis über und lag in der Folge bis 1863 bei den Landesherren.

Älter als St. Gallus ist die auf einem kleinen Plateau ob dem Dorf stehende Kapelle St. Mamertus. Aufgrund stilistischer Merkmale wird ein erster Bau im 9./10. Jahrhundert vermutet (ohne Turm und Vorhalle). Die These, dass die Pfarrrechte ursprünglich bei St. Mamertus lagen und erst später auf die Kirche St. Gallus übergingen, wird durch eine südlich der Kapelle ergrabene Friedhofsanlage gestützt. Im Hoch-/Spätmittelalter war die Kapelle Teil einer umfriedeten, vermutlich Wohnzwecken dienenden Anlage, die als Ministerialenburg interpretiert werden könnte. Erstmals genannt wird die mit Fresken aus dem späten 14./15. Jahrhundert ausgestattete Kapelle in einem Lehensbrief 1415; eine Glocke datiert von 1427.

Die Kapelle St. Maria als dritte Kirche in Triesen ist ebenfalls 1415 in einem Ablassbrief erstmals erwähnt. Es handelte sich ursprünglich um eine mit dem Hof in Triesen verbundene Eigenkirche des Klosters St. Luzi, von dessen Lehensleuten sie zu Beginn des 17. Jahrhunderts zu einem grossen Teil abgebrochen wurde. 1653 erfolgte ein Neubau. Der Innenausbau besticht u.a. mit einer wieder freigelegten Wandmalerei aus dem Vorgängerbau (um 1400/15) und einer barocken Altarausstattung. Beim Verkauf der Kapellengüter durch das Kloster St. Luzi an die Gemeinde Triesen um 1701 behielt sich das Kloster die Patronatsrechte vor.

Legendenhaft ist die These, dass die 1520 erstmals urkundlich erwähnte Kapelle St. Wolfgang in Maschlina am Ort der Schlacht bei Triesen (1499) gebaut worden sei. Das Steinmaterial der ab dem späten 18. Jahrhundert verfallenden Kapelle wurde 1807 für den Bau des Schulhauses freigegeben und auch zum Bau der Weberei 1863 verwendet. An die ehemalige Kapelle erinnert seit dem späten 19. Jahrhundert eine Wegkapelle (Bildstock).

Ludwig von Brandis errichtete 1494 für St. Mamertus eine Kaplaneistiftung, die vor 1639/40 wieder einging. 1689 stiftete Pfarrer Valentin von Kriss erneut eine Kaplanei. Der Kaplan (Kooperator, Frühmesser), dessen Bestellung dem Bischof von Chur zustand (seit 1997 dem Erzbischof von Vaduz), musste u.a. einmal in der Woche die Messe in der Kapelle St. Theodul auf Masescha (Triesenberg) lesen. Von den Triesner Pfarrern stammten nur zwei aus Triesen selbst: Michael Kindle (um 1485) und Karl Christof Kindle (1694–1705). Jedoch brachte Triesen viele Priester und Ordensleute hervor, die auswärts tätig waren, so den in Ingolstadt wirkenden Humanisten Johannes Pedioneus aus der Familie Kindle (ca. 1515–1550).

Die Triesner unternahmen im Jahresverlauf eine Vielzahl der üblichen Wallfahrten und Prozessionen. In Triesen selbst war besonders die Marienkapelle ein beliebter Wallfahrtsort, etwa für die Pfarrei Schaan, die am 5. Februar, am ersten Freitag im Mai und 6. September Bittgänge nach Triesen abhielt. 1627 erfolgte in Triesen die Gründung einer Rosenkranz-Bruderschaft. 1796–1902 ist eine St.-Gallus-Bruderschaft erwähnt. Spätestens im 18. Jahrhundert bestand der Brauch, dass die Pfarrei beim gemeinsamen Giessen der Kerzen aus Bienenwachs einen Umtrunk spendete («Kerzeten»).

Schule und Kultur

Die 1509/17 erwähnte Hofstätte des «Schulers» im Triesner Oberdorf steht wohl eher mit einem Personennamen als mit einem Lehrer in Verbindung. Die von Pfarrer Valentin von Kriss 1689 gestiftete Frühmesspfründe enthielt die Verpflichtung, dass der Kaplan auch Schulunterricht zu erteilen habe. Im gleichen Jahr 1689 errichtete Kriss eine Studienstiftung, die Stipendien an bedürftige Studenten aus der Grafschaft Vaduz vergab. 1777 ist mit Franz Joseph Schopp, dem Schreiber des Triesner Steuerbuchs, ein Laie als «Schulhalter» belegt, obwohl die Schule erst 1790 von der Kooperatur (Kaplanei) getrennt wurde. Der Lehrer erhielt 56 Kreuzer pro Kind, dazu Naturalien. 1786/87 errichtete Dominik Banzer eine Schulstiftung, um unbemittelten Kindern freien Unterricht zu ermöglichen.

Mit der von Pfarrer Kriss begründeten Bibliothek der Kooperaturpfründe Triesen (→ Bibliotheken), der ältesten bekannten Einrichtung dieser Art in Liechtenstein, verfügte Triesen über ein bedeutendes Kulturgut, das im frühen 20. Jahrhundert in private Hände kam.

Ereignisgeschichte

Im Alten Zürichkrieg lagerten eidgenössische Truppen 1446 zwei Tage in Triesen, wobei das Dorf stark gelitten haben soll; ob die Zerstörung der Wohnanlage bei St. Mamerten (nicht aber der Kapelle) damals erfolgte, bleibt ungewiss. Am 12.2.1499 kam es bei Triesen zur ersten grösseren Schlacht im Schwabenkrieg; das Dorf wurde von den siegreichen Eidgenossen geplündert und in Brand gesteckt. Weitere Plünderungen, Einquartierungen und Kontributionsleistungen erfolgten im Dreissigjährigen Krieg (1618–48), im Spanischen Erbfolgekrieg 1707 und in den Koalitionskriegen (u.a. 1799 Plünderung durch die Franzosen). Ihre für die französischen und die österreichischen Truppen von November 1799 bis März 1801 erbrachten Leistungen bezifferte die Gemeinde Triesen auf 26 294 Gulden, was weniger als die Hälfte der Aufwendungen der Gemeinden Vaduz, Schaan oder Balzers war.

Die Triesen lange zugeschriebene besonders hohe Intensität der Hexenverfolgung im 17. Jahrhundert findet zumindest für die im Detail untersuchten Jahre 1679/80 keine Bestätigung: mit fünf Hingerichteten (alles Männer) wurde für Triesen eine im Verhältnis zur Bevölkerungsgrösse geringere Opferdichte ermittelt als in Mauren, Schaan, Vaduz, Triesenberg und Ruggell. Sicher ist über den ganzen Zeitraum – ein erster Prozess gegen eine Triesnerin ist 1598 bezeugt – mit deutlich mehr Opfern zu rechnen. Mit seiner Beschwerdeschrift an den Kaiser in Wien 1680 trug der Triesner Pfarrer Valentin von Kriss massgeblich zum Ende der Hexenprozesse bei. Die darauf folgende Stigmatisierung der Denunzianten («Brenner») und ihrer Nachkommen als sogenannte Tobelhocker beeinflusste die sozialen Beziehungen im Dorf, z.B. das Heiratsverhalten, bis ins 20. Jahrhundert.

Zu Auseinandersetzungen der Gemeinde und der Geistlichkeit mit der Obrigkeit kam es 1719–21, als der neue Landesherr, Fürst Anton Florian von Liechtenstein, den bislang den Pfarrern zustehenden Novalzehnten für sich beanspruchte und von den Gemeinden ihre von den Grafen von Hohenems gekauften Güter zurückforderte. Als der Novalzehnt mit Gewalt eingezogen werden sollte, solidarisierten sich die Triesner Dorfbewohner mit der Geistlichkeit, läuteten Sturm und feuerten Gewehrschüsse ab.

Fabian Frommelt, Konrad Kindle

19. bis 21. Jahrhundert

Bevölkerung und Siedlung

Bis Mitte des 19. Jahrhunderts sind die Bevölkerungszahlen unsicher. Trotzdem zeichnet sich an der Wende zum 19. Jahrhundert ein Anstieg der Triesner Bevölkerung ab. 1815 zählte Landvogt Josef Schuppler 125 Haushaltungen mit 639 Einwohnern. Die anwesende Bevölkerung stieg bis 1880 mässig auf 1066 Personen. Nach einem Rückgang in den 1880er Jahren wuchs die anwesende Bevölkerung im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert langsamer als die an- und abwesende (Gesamt-)Bevölkerung, was mit der seit den 1840er Jahren erlaubten ständigen Auswanderung und der saisonalen Wanderung zusammenhing. Bis Ende des 19. Jahrhunderts sind aus Triesen 69 Auswanderungsfälle bekannt (einzelne oder mehrere Personen), die vor allem in den USA eine neue Heimat suchten; 1914–45 sind 36 Fälle und 1945–98 13 Fälle dokumentiert.

Zählte Triesen noch 1941 mit 1185 Personen nur 86 Einwohner mehr als 1911, setzte in den 1940er Jahren ein anhaltend starkes Wachstum ein, mit einer Spitze in den 1960er Jahren (4,7% durchschnittliches jährliches Wachstum) und einer ebenfalls starken Zunahme in den 1990er Jahren (2,5%). Zum Wachstum in Triesen mögen auch die im Vergleich zu Vaduz tieferen Bodenpreise beigetragen haben. Von den 4712 Einwohnern Ende 2007 waren 37% Triesner Gemeindebürger (1930: 74%), 27% andere Liechtensteiner (1930: 12%), 35% Ausländer (1930: 14%). Durch die ausländischen Arbeiter der Weberei hatte Triesen im späten 19. Jahrhundert einen (im liechtensteinischen Vergleich) hohen Anteil evangelischer Einwohner (1891: 6,5% der Bevölkerung); nach einem Rückgang verzeichneten die evangelischen Konfessionen in den 1960er Jahren wieder einen starken Zuwachs, die Muslime seit den 1980er Jahren. So fiel der römisch-katholische Bevölkerungsanteil von 99% 1930 auf noch 77% im Jahr 2000, gefolgt von den Evangelischen (10%), den Muslimen (4%) und Angehörigen anderer Konfessionen (1,4%), 7% waren konfessionslos oder machten keine Angabe.

Die Zahl der Wohngebäude stagnierte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bei 125 Häusern, wohl auch wegen des amtlichen Hausbauverbots ab 1806. Ab den 1840er Jahren wuchs sie allmählich auf 167 im Jahr 1871 und 202 1941, verfünffachte sich aber bis ins Jahr 2000 auf 1046 Wohnhäuser. Die Zahl der Haushaltungen stieg von 259 (1930) auf 1906 (2000).

Erfolgte schon seit Ende 19. Jahrhundert eine allmähliche Ausweitung der Siedlung entlang der Landstrasse nach Norden in den Bereich Äuli/Sand, wurde ab etwa 1950 das besiedelte Gebiet über die alte Dorfsiedlung hinaus durch die Erschliessung immer neuer Gebiete massiv erweitert. Der erste Zonenplan von 1960/61 und eine 1970 erlassene Bauordnung trugen durch grosszügig bemessene Bauzonen zur Zersiedelung bei. Baulandumlegungen und der Ausbau der Infrastruktur (Strassen, Wasserversorgung, Kanalisation usw.) ermöglichten das Wachstum des Weilers Säga und der neuen Gemeindeteile (Underfeld, Oberfeld, Grossa Bongert, Sax, Runkels, Matschels, Maschlina, Meierhof, Sand usw.). Das Gebiet Neusand wurde als Industriezone ausgeschieden. 2006 legte die Gemeinde einen Richtplan für die räumliche Entwicklung bis 2025 vor. In den Heubergen, besonders auf Tuas, entwickelten sich die alten Heuhütten zu (allerdings kaum mit Infrastruktur erschlossenen) Wochenend- und Ferienhäuschen, für die 2003 nachträglich Bauzonen ausgeschieden wurden.

Der Triesner Siedlungsraum war immer wieder von den drei Landesnöten Rhein, Rüfe und Föhn bedroht. Genannt seien die drei Brände im Ortsteil Undera Winkel von 1859 (fünf zerstörte Gebäude), 1901 (elf Gebäude) und 1913 (fünfzehn Gebäude) sowie der Brand von 1868 (fünf Häuser). Überflutungen im Dorf Triesen verursachten u.a. 1910 der Dorfbach und 1995 ein Rüfeabgang in Triesenberg.

Politische Gemeinde

Mit der Abschaffung der Gerichtsgemeinde Vaduz entstand 1809 aus der alten, genossenschaftlich geprägten Dorfgemeinde die moderne politische Gemeinde. Die Gemeindeversammlung und die Gemeindevorgesetzten (der «Richter», der Säckelmeister und die Geschworenen) waren dem Oberamt in Vaduz untergeordnet. Erst das Gemeindegesetz von 1864 stärkte die Gemeindeautonomie und übertrug die Gemeindeleitung und -verwaltung dem von der Bürgerversammlung gewählten Gemeinderat. Dieser bestand aus dem Gemeindevorsteher, dem Kassier (bis 1942) und in Triesen zunächst fünf, später sieben, ab 1942 acht und seit 1974 zehn Gemeinderäten (1995–99 zwölf). 1864–1974 war für bestimmte Geschäfte ein verstärkter (erweiterter) Gemeinderat mit doppelter Mitgliederzahl zuständig.

Amteten Vorsteher und Säckelmeister ursprünglich in ihren Privathäusern, waren Gemeindekanzlei und Gemeinderatszimmer 1892–1936 im Gemeindehaus bei der Kirche (seit 1936 Pfarrhaus), dann wieder im Privathaus des Gemeindekassiers, ab 1948 im Kindergarten bei der Kirche und ab 1969 im Postgebäude untergebracht. 1980 wurde ein Gemeindezentrum erstellt, in dem der seit 1995 vollamtlich tätige Gemeindevorsteher, der Gemeinderat und die Gemeindeverwaltung Raum finden. Letztere wurde seit den 1970er Jahren stark ausgebaut (u.a. 1973 Gemeindebaubüro, 1975 Gemeindesekretariat). Die Gemeinde gibt seit 1969 ein mehrmals jährlich erscheinendes Informationsblatt heraus, richtete in den 1990er Jahren einen eigenen Fernsehkanal ein (Texttafeln, Übertragung von Gemeinderatssitzungen und Gottesdiensten) und ist seit 2002 unter www.triesen.li online. 1980 wurde die Gemeinde Törbel im Kanton Wallis Partnergemeinde von Triesen.

Unter Gemeindevorsteher Wolfgang Bargetze kam es 1881/82 zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung zwischen der Gemeinde und den Geschwistern Nigg als Besitzern des Meierhofs wegen des durch einen Mauerbau versperrten Zugangs zum Underforst. Politische Parteien entstanden in Liechtenstein 1918. Zusammen mit Balzers und Triesenberg war Triesen zu Beginn eine Hochburg der Christlich-sozialen Volkspartei (VP). Der mehrmalige Vorsteher Emil Bargetze wurde 1929 nach einer Auseinandersetzung mit dem Triesner Pfarrer Anton Frommelt um einen zwischen Kirche und Gemeinde zu teilenden Privatnachlass und einer gegen ihn gerichteten Unterschriftenaktion durch die Regierung im Amt suspendiert und die Gemeinde vorübergehend unter Zwangsverwaltung gestellt. Der Sparkassaskandal 1928 wendete sich auch in Triesen gegen die VP: 1930 gewann die Fortschrittliche Bürgerpartei (FBP) alle Sitze im Gemeinderat und stellte den Vorsteher. 1933 regten sich neue politische Kräfte. In den Gemeinderatswahlen erreichte die FBP fünf Sitze (inklusive Vorsteher), die VP einen, die «Arbeiterpartei» (der Obere Arbeiterverband) zwei und der Liechtensteinische Freiwirtschaftsbund einen. In der Wahl von 1936 fielen acht von neun Sitzen an die neu gegründete Vaterländische Union (VU). Danach galt Triesen als Hochburg der VU, stellte diese doch bis 1987 den Vorsteher, mit Ausnahme der Jahre 1960–63. Die auffällig vielen Leerstimmen bei der Wahl 1942 wurden als Protest der Anhänger der nationalsozialistischen Volksdeutschen Bewegung gedeutet. Der Kandidatenproporz (seit 1975), das 1986 durch Gemeindeabstimmung eingeführte Frauenstimmrecht (249 Ja, 221 Nein), die erleichterte Rück- und Einbürgerung sowie demografische Veränderungen brachten parteipolitisch ausgeglichenere Verhältnisse. Seit ihrem knappen Wahlsieg 1987 stellt die FBP den Triesner Vorsteher. 1987 errang erstmals eine Frau einen Sitz im Gemeinderat, in dem seit 1995 mit der Freien Liste eine dritte Partei vertreten ist.

Gemeindeboden und Bürgernutzen

Die schon im Spätmittelalter begonnene Abgrenzung der Nutzungs- und Gemeindegebiete fand im 19. Jahrhundert ihren Abschluss. 1810 wurde die Grenze zu Triesenberg bereinigt und 1835 trafen die Gemeinde Triesen und Balzers eine Vereinbarung über die Weideteilung im Gebiet Hälos. 1917 entschied die Regierung nochmals über den Standort alter Grenzmarkierungen zwischen Triesen und Balzers. 1807 verkaufte die Gemeinde Triesen ihre Heuwiesen jenseits des Rheins an die Wartauer. Tauschweise trat Triesen an Triesenberg 1971 Boden für den Triesenberger Sportplatz Leitawis und 2002 für einen Fussballtrainings- und Festplatz ab.

Da zu Beginn des 19. Jahrhunderts zahlreiche Familien keine Gemeindeteile zur Nutzniessung besassen und der Druck zur weiteren Aufteilung des Gemeindebodens stark geworden war, gab die Gemeinde 1806–08 entlang der Landstrasse nach Vaduz neue Gemeindeteile aus (Äuli, Galga). Nach der Anlage des Grundbuchs (1809) gingen bis 1813 alle Gemeindeteile ins Privateigentum der damaligen Nutzniesser über. Auf den Heureuten behielt sich die Gemeinde allerdings das allgemeine Atzungsrecht im Frühling und Herbst vor. 1826 wurde die Flur Letzana im Nutzungsrecht ausgeteilt, 1835 folgten neue Teile im Underfeld (ab 1846 Privateigentum), 1838 der obere Hälos, 1852 der Bereich Sand usw. Um dem Durcheinander hinsichtlich des Gemeindebodens Herr zu werden, wurden ab 1853 wiederholt Statuten über den «fälligen» Gemeindeboden erlassen. 1880 beanstandete die Regierung «Ungleichheiten in der Zuteilung des Gemeindenutzens». Nach dem Bau des Binnenkanals (1931–43) wurde die Triesner Rheinebene melioriert und neu eingeteilt. Ein 1957 in Kraft getretenes neues Gemeindebodenstatut sah grundsätzlich die Verpachtung vor. Gemeindeboden wurde nochmals 1968/69 im Sand für Bauplätze ausgegeben, ab 1975 in der Industriezone im Baurecht für gewerbliche Zwecke.

War im 19. Jahrhundert ein Grossteil des Gemeindebodens im Talbereich privatisiert worden, blieben der ausgedehnte Triesner Wald und die Alpen Gemeindebesitz. 2002 befürworteten eine Bürgerabstimmung (82% Ja) und eine Gemeindeabstimmung (73% Ja) die Gründung einer Bürgergenossenschaft, die 2004 erfolgte. Das Bürgervermögen (Alpen, Wald, Landwirtschafts- und Bauland, Immobilien) wurde von der politischen Gemeinde getrennt und an die neue Bürgergenossenschaft übertragen. Letztere zählte rund 1500 Gründungsmitglieder und ist der grösste Grundeigentümer in Liechtenstein; die Mitglieder haben das Recht, an der Nutzung des Genossenschaftsguts teilzuhaben.

Öffentliche Bauten und Einrichtungen

Die seit dem Spätmittelalter erwähnte alte Landstrasse wurde 1770–82 durch die weiter westlich am damaligen Dorfrand verlaufende, neue Landstrasse ersetzt. 1890 erfolgte die Verbindung des Triesner Oberdorfs mit der seit 1864 fahrbaren Bergstrasse von Vaduz über den Meierhof nach Triesenberg; 1938–40 entstand die heutige Linienführung der Bergstrasse. Ein für Triesen grosses Werk war der Bau der Strasse in die Alp Lawena (1882–1900). Die Feldstrasse datiert von 1911–15.

Die 1863 in Triesen gegründete Weberei produzierte ab 1883 eigenen Strom und nahm 1887 das erste private Telefon in Betrieb. Ab 1898 wurde das öffentliche Telefonnetz aufgebaut. Die Elektrifizierung des Dorfs erfolgte 1921 mit Strom der Stadtwerke Feldkirch und ab 1927 durch das im Triesner Weiler Säga neu erbaute Lawenawerk. Für dessen Errichtung hatte die Gemeinde Triesen schon 1915 die Wasserrechte an den Quellen in der Lawena an den Staat Liechtenstein verkauft. Die Wasserversorgung erfolgte bis ins frühe 20. Jahrhundert durch öffentliche Brunnen (1894 waren es 17), die seit 1880 über gusseiserne Röhren verfügten. Bestanden 1908 erst 29 Hausanschlüsse, erstellte die Gemeinde 1922–23 eine moderne, zentrale Wasserversorgung (seither laufend ausgebaut). 1969 trat die Gemeinde Triesen der Gruppenwasserversorgung Liechtensteiner Oberland bei. Der Ausbau der allgemeinen Kanalisation begann in den 1950er Jahren. 2004 erhielt Triesen für seine energiepolitischen Massnahmen das Label «Energiestadt» vom gleichnamigen schweizerischen Trägerverein.

Seit 1890 verfügt Triesen über ein Postamt, das sich bis 1912 im Gasthaus «Adler» befand, dann im Haus des Postmeisters Erni im Äuli, seit 1964 im landeseigenen Postamt. Gemeindeeigene Versammlungsräume für politische und gesellige Zwecke boten das alte Schulhaus, ab 1952 das Vereinshaus, ab 1961 der Turnsaal der neuen Primarschule und seit 1980 der grosse «Triesner Saal» im Gemeindezentrum.

Wesentlich für die Landschafts-, Siedlungs- und Wirtschaftsentwicklung waren die Kanalisierung des Rheins durch den Bau durchgehender Hochwuhre und die Entwässerung der Talsohle durch Gemeinden und Land ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Abgeschlossen wurde dieses Werk durch den 1931–43 vom Staat angelegten Binnenkanal, die Schliessung der letzten Dammlücken in der Schliessa und im Trachter/Hälos (1943) und die Melioration (1943–55). All diese Massnahmen vergrösserten das Nutz- und Siedlungsland, waren aber mit einem Verlust an Naturlandschaft verbunden. 1969 erfolgte die gesetzliche Ausscheidung des kleinen Naturschutzgebiets Hälos (Sägaweier). Die Sicherung der Triesner Rüfen (Lawenaröfi, Badtobelröfi, Schindelholzbach, Eichholztobel) begann am Schindelholzbach schon um 1830, erfolgte in grossem Stil aber erst seit den 1930er Jahren. Im Zug der Verbreiterung der Dorfstrasse (1878–85) wurde mit der Einmauerung des Dorfbachs begonnen, 1936 erfolgte dessen Eindolung.

Wirtschaft

Der wirtschaftliche Strukturwandel setzte in Triesen durch die Ansiedlung von Industrie in den 1860er Jahren früher ein als in den meisten anderen liechtensteinischen Gemeinden. Dennoch blieb das Wirtschaftsleben noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts stark von der oft im Nebenerwerb betriebenen Landwirtschaft geprägt, die dann allerdings einen Bedeutungseinbruch erlebte. Die Zahl der Landwirtschaftsbetriebe ging von 155 im Jahr 1929 auf 108 (1955) und zehn (2005) zurück, jene der Haupterwerbsbauern von 81 (1929) auf vier (2005) und jene der landwirtschaftlich Beschäftigten von 489 (1929) auf 301 (1955) und 31 (2005).

Die Privatisierung des Gemeindebodens im 19. Jahrhundert ermöglichte eine intensivere Nutzung. Die Nahrungsgrundlage verbesserte sich besonders durch Entwässerung, Düngung und vermehrten Pflanzenbau (Mais, Kartoffeln, Klee). Auch die Alpwirtschaft wurde seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts modernisiert. Trotz der Ablösbarkeit des Atzungsrechts (allgemeines Weiderecht) seit 1843 wurde in Triesen die Frühlings- und Herbstatzung auf Gemeinde- und Privatboden in nicht wenigen Fluren noch bis Mitte der 1960er Jahre ausgeübt und erst 1975 um 121 680 Fr. vollständig abgelöst. Der Rindviehbestand verzeichnete 1861 mit 660 Stück einen Höchststand; im Jahr 2000 waren es noch 368 Stück. Heute wird vorwiegend Tierhaltung betrieben. Eine 1888 gegründete Sennereigesellschaft betrieb bis in die 1970er Jahre eine Dorfsennerei. Noch bis 1954 hütete ein «Geissler» die Ziegen – die Milchtiere der Kleinbauern und Fabrikarbeiter.

Betrug die Triesner Weinbaufläche um 1800 noch rund 11 ha, ging sie in der Krise des liechtensteinischen Weinbaus auf 6,5 ha (1890) und 3 ha (1929) zurück. Seit 1930 fördert der «Weinbauverein Triesen» den Anbau und die Vermarktung des Triesner Weins. Gegenwärtig produzieren rund 35 Freizeitwinzer auf 2,5 ha Rebland vornehmlich Blauburgunder. War Triesen früher bekannt für seine Mostproduktion, ging der Bestand an Obstbäumen zwischen 1951 und 1992 von 6070 auf 2079 Bäume zurück. Gegenwärtig wird noch eine Brennerei und Mosterei gewerblich betrieben.

Zur Geldbeschaffung und Begleichung von Schulden verkaufte die Gemeinde Triesen vom späten 18. Jahrhundert bis Mitte 20. Jahrhundert Holz aus dem lange Zeit nur für den Eigenbedarf (Brennholz, Haus- und Wuhrbau) genutzten Triesner Wald. Grosse Holzschläge erfolgten erstmals in der Lawena ab 1766, letztmals 1929–33 im Plattawald, 1946 in der Lawena und 1953 im Gasenzawald. Die Auwälder sind durch die Regulierung des Rheins fast vollständig verschwunden. Andererseits sind heute viele noch im 19. Jahrhundert als Weiden oder Heuwiesen genutzte Hanglagen bewaldet, wobei (Wieder-)Aufforstungen meist als Fichtenmonokultur ausgeführt wurden. Der Waldbestand umfasste 1903 776 ha, 1923 noch 486 ha. 2005 betrug die Waldfläche rund 1250 ha; 400 ha zählten vorrangig zum Nutz- und 750 ha zum Schutzwald (diese Zahlen sind aus Gründen der Erhebungsmethode nicht mit den älteren Daten vergleichbar).

Wichtig für die gewerbliche Entwicklung war die Wasserkraft des Dorfbachs, deren Nutzung ab 1851 durch die Vergabe von Wasserrechtsverträgen intensiviert wurde: Zu der bis um 1900 betriebenen alten Mühle kamen weitere Mühlen bei der «Sonne» (ca. 1874–1928) und bei der Kirche (1880 bis ca. 1929). Auch bei der 1886–1982 betriebenen Säge im Oberdorf bestand von 1883 bis nach dem Zweiten Weltkrieg eine Mühle. Dazu kamen eine Schmiede (1868–1944) und eine Schreinerei (1913). Auf die Ausübung von Gewerben gehen viele ins 19. oder frühe 20. Jahrhundert zurückreichende, vor allem von der älteren Generation noch heute verwendete Sippschaftsnamen zurück (z.B. «s Steinhauers», «s Metzgerlis», «s Sägers», «s Wagners», «s Sattlers», «s Seilers», «s Küefers» etc.). Am Lawenabach wurde ca. 1857 eine Säge für das auf Tuas geschlagene Holz gebaut; zeitweilig siedelten sich dort weitere Gewerbe an. Am Matillaberg wurde 1870–88 in einer von Maximilian Kindle gegründete Ziegelei Lehm zu Dachziegeln verarbeitet. 1882 zählte Triesen 39 selbständige Gewerbetreibende. 1891 zahlten rund 50 Betriebe Gewerbesteuer, darunter vier mit mehr als zehn Arbeitern. Bestanden schon ab etwa 1865 kleine Steinbrüche am Fuss des Mittagsspitz und im Welda Bongert, wurde von 1912 bis ca. 1975 im Steinbruch an der Lawenastrasse Malmkalkstein abgebaut.

Nachdem der Zollvereinsvertrag mit Österreich (1852) den Anstoss zur Industrialisierung gegeben hatte, entwickelten sich die über genügend Wasserkraftressourcen verfügenden Gemeinden Triesen und Vaduz zu den wichtigsten frühen Industriestandorten in Liechtenstein. Eine 1854 von Xaver Bösch aus Lustenau (Vorarlberg) geplante Baumwollweberei in Triesen wurde zwar nicht realisiert, 1867–77 betrieb aber Alois Banzer eine Färberei und Maschinenweberei und 1868–74 Franz Risch eine Wollkarderei. 1863 bauten Franz Anton Kirchthaler aus Vaduz und Heinrich Dürst aus Glarus an der Stelle der abgebrochenen herrschaftlichen Säge im Unterdorf eine Baumwollweberei, deren Betrieb nach einem Brand von 1866 (Versicherungsbetrug) 1868 jedoch eingestellt wurde. 1869 übernahm die Firma Enderlin & Jenny» aus Ziegelbrücke (GL) die Fabrik, vergrösserte sie und verbesserte die Energieversorgung durch Wasserspeicher mit Druckleitung (Alta Weier 1870, Neua Weier 1893). Caspar Jenny, seit 1880 Alleininhaber, beteiligte sich 1885 an der Spinnerei seines Freunds Johann Jakob Spoerry in Vaduz. 1905 schlossen sich die beiden Unternehmen unter dem Namen Jenny, Spoerry & Cie. zusammen. 1873 errichtete die Fabrik mit dem «Kosthaus» das erste Arbeiterwohnhaus in Liechtenstein; später folgten weitere Fabrikwohnungen und 1905/06 eine Direktorenvilla. Zur Fabrik gehörten ausserdem ab ca. 1874/80 ein grosser Landwirtschaftsbetrieb («Weierstall» beim Alta Weier), ab 1901 ein in der alten Mühle eingerichteter Konsum-Laden für verbilligten Wareneinkauf und ab 1912 eine «Kostgeberei» für die Fabrikarbeiter. Die Weberei beschäftigte 1874 125 Personen, 1902 bereits 310 (davon 250 Frauen, von denen 90 aus Triesen, die anderen aus Triesenberg und Balzers stammten). Da es an einheimischen Facharbeitern mangelte, liess sich eine grössere Anzahl Ausländer in Triesen nieder. Nach der kriegsbedingten Schliessung 1917–20 wurde in Triesen noch über 60 Jahre weitergewoben; 1982 stellte «die Fabrik», wie sie in Triesen hiess, den Betrieb ein. Sie hatte das Dorf Triesen baulich, wirtschaftlich und sozial stark geprägt. Das Fabrikareal wurde 1984 von der Gemeinde Triesen gekauft und zu schulischen, kulturellen und privatwirtschaftlichen Zwecken umgenutzt.

1948–84 bestand mit der Kunstdarmfabrik Elastin-Werk AG ein zweiter grösserer Industriebetrieb (1977: 164 Beschäftigte, davon 99 aus Triesen). 1984 kaufte die Tiroler Kristallglasproduzentin Swarovski AG das Fabrikareal und richtete ein Verwaltungs-, Fabrikations- und Lagergebäude ein (2005: 530 Beschäftigte). 1970–82 wurde die untere Au als Industrie- und Gewerbezone für kleine und mittelgrosse Unternehmen eingerichtet.

Neben dem Gasthaus «Sonne» bestand in den 1810er– 40er Jahren ein zweites Gasthaus. Dazu kamen 1834 der «Adler», um 1870 der «Sternen» (bis 2007) und das «Schäfle», 1876 ein Gasthaus auf der Säga, 1923 die «Post» (bis 1983), 1946 die «Linde», 1955 das Hotel «Meierhof», 1958 ein Motel oberhalb von Triesen (bis 1982) und 1959 mit der «Maschlina-Bar» ein erstes Dancing; weitere Gasthäuser und Bars folgten, sodass 2007 16 Gaststätten bestanden, darunter seit 1996 eine McDonald’s-Filiale. Auch der Einzelhandel wurde ab etwa 1950 von einem Strukturwandel erfasst, in dessen Verlauf die Vielzahl der im 19. Jahrhundert entstandenen (Klein-)Handlungen nach und nach verschwand und schliesslich durch Ableger schweizerischer Supermarktketten ersetzt wurde («Lädelisterben»). Zum Aufschwung des tertiären Sektors trugen neben dem Gastgewerbe und dem Bereich Handel/Reparatur besonders seit den 1980er Jahren auch die Branchen Immobilien, Informatik und Dienstleistungen für Unternehmen, die Niederlassung von Ingenieuren, Rechtsanwälten, Treuhändern, Versicherungsagenturen, Ärzten usw. sowie der Ausbau des öffentlichen Sektors (Gemeindeverwaltung, Schulen) bei. Seit 1995 beherbergt die ehemalige Weberei den Privatsender «Radio L» bzw. dessen Nachfolger, das öffentlich-rechtliche «Radio Liechtenstein» (→ Radio). Die Verwaltungs- und Privatbank AG eröffnete in Triesen 2004 ein Bürogebäude mit 230 Mitarbeitenden.

Zusammenfassend ergibt sich 1965–2005 ein Rückgang des 1. Sektors (Landwirtschaft) von 46% auf 2% bei den Arbeitsstätten bzw. von 16% auf 1% bei den Beschäftigten und des 2. Sektors (Gewerbe und Industrie) von 31% auf 17% bzw. 68% auf 34%, während der Anteil des 3. Sektors (Dienstleistungen) von 23% auf 81% bzw. 15% auf 65% emporschnellte. Gesamthaft stieg die Zahl der in Triesen Beschäftigten von 855 (1965) auf 2867 (2005) Personen, von denen rund ein Viertel in Triesen wohnte, rund ein Drittel in anderen liechtensteinischen Gemeinden und rund 40% im Ausland. Von der Triesner Bevölkerung waren umgekehrt 1343 Personen in anderen liechtensteinischen Gemeinden beschäftigt (allein 667 in Vaduz); zu den Triesner Pendlern ins Ausland liegen keine Zahlen vor.

Armut und Sozialwesen

Im frühen 19. Jahrhundert war Triesen von erheblicher Armut betroffen. 1802 stammten aus Triesen 44 der 205 fürsorgebedürftigen Liechtensteiner. Die Armutsbekämpfung war bis zum Ausbau der staatlichen Sozialversicherung ab 1954 und dem Sozialhilfegesetz von 1965 vorrangig Aufgabe der Gemeinden. Im Zug der Bodenausteilung schied die Gemeinde Triesen Mitte des 19. Jahrhunderts ein Armengut von rund 3 ha aus, aber eine wesentliche Verbesserung der kommunalen Armenversorgung erfolgte erst 1872 mit der Schaffung eines Gemeindearmenhauses. Das mit einem Landwirtschaftsbetrieb ausgestattete und bis 1983 von den Barmherzigen Schwestern aus Zams betreute Haus nahm auch Bürger anderer Gemeinden auf, vor allem aus Balzers und Triesenberg (es wurde 1984 abgebrochen). 1905–07 erhielt das nun als Bürgerheim bezeichnete Armenhaus einen Neubau (2010 Abbruch für einen Neubau). Der Landwirtschaftsbetrieb wurde 1961/62 ausgesiedelt und als «Gartnetschhof» zu einem landwirtschaftlichen Musterbetrieb ausgebaut. 1980 verkaufte die Gemeinde das Bürgerheim an die von den Gemeinden getragene Genossenschaft für sozialpsychiatrische Betreuung, die es bis 1986 zum Betreuungszentrum St. Mamertus erweiterte (→ Alters- und Pflegeheime).

Zu den weiteren sozialen Einrichtungen in Triesen zählen u.a. das 1956–65 betriebene erste Kinderheim des Liechtensteinischen Roten Kreuzes, die 1962 gegründete Familienhilfe, der 1972 gegründete Samariterverein und die 1975 gegründete Gemeindekrankenpflege. 1986 entstand ein Kinderhort (seit 2000 Kindertagesstätte). Das 1997 von der Gemeinde erworbene ehemalige Fabrik-Kosthaus wurde 2009/10 für Kindertagesstätten und schulische Tagesstrukturen umgenutzt.

Schule

Als 1805 die allgemeine Schulpflicht eingeführt wurde, war auch Triesen gezwungen, eine entsprechende Infrastruktur zu schaffen. Die Schulstube befand sich im Gebäude des heutigen Restaurants «Linde», bis die Gemeinde 1829 unterhalb des Lindenplatzes ein Schulhaus errichtete. Dieses erfüllte seinen Dienst bis zum Bau der heutigen Primarschule mit Turnhalle im Unterdorf 1961 und wurde 1976 abgebrochen. Der erste Kindergarten entstand 1895 bei der Pfarrkirche, bis 2007 folgten sechs weitere. Von 1872 bis Ende der 1970er Jahre waren zahlreiche Zamser Schwestern als Volksschullehrerinnen und Kindergärtnerinnen tätig. Mit der kommunalen Primarschule, der staatlichen Oberschule (seit 1979) und der 1985 vom Land gebauten, auch von den Balzner und Triesenberger Schülern besuchten Realschule besteht in Triesen ein grösserer Komplex öffentlicher Schulen (rund 600 Schüler im Schuljahr 2005/06). In Räumlichkeiten der alten Weberei nahm zudem 1995 die private Tagesschule Formatio den Betrieb auf (seit 2007 mit Gymnasium) und im Jahr 2000 die Private Universität im Fürstentum Liechtenstein. 2004 errichtete der Staat in Triesen ein Gebäude für die Liechtensteinische Musikschule.

Kirche

1841–43 wurde etwas unterhalb des alten Standorts die von Architekt Georg Wingelmüller entworfene neue Pfarrkirche St. Gallus gebaut. Fürst Alois II. trug als Patronatsherr rund 6000 Gulden bei, die Gemeinde kaufte den Kirchenbauplatz, leistete Fronarbeiten und bezahlte rund 3600 Gulden. Die Kirche erlebte mehrere Umgestaltungen, so u.a. 1942/43 durch den Appenzeller Künstler Johannes Hugentobler. 1991–94 wurde die Kirche wesentlich erweitert und umgebaut, wobei die charakteristische Kassettendecke Hugentoblers erhalten blieb. Auch die Mamertuskapelle und die Marienkapelle wurden mehrfach restauriert, Letztere 2001/02 in den barocken Zustand zurückgeführt.

Der fürstliche Anteil am Novalzehnten war 1780–1827 an den jeweiligen Pfarrer verpachtet, wurde dann aber wieder von der fürstlichen Domänenverwaltung eingezogen. 1863 vereinbarte die Gemeinde mit dem Fürsten, dem Pfarrer und dem Bischof die Ablösung aller noch bestehenden Zehntansprüche. Das Ablösungskapital wurde in einen Kirchen- und Pfrundbaufonds eingebracht. Das Patronatsrecht an der Pfarrkirche ging mit Rechten und Pflichten vom Fürsten auf die Gemeinde über, welcher seither das Recht zur Pfarrerwahl aus einem bischöflichen Vorschlag zusteht. 1982 wurde das Pfrundvermögen in eine römisch-katholische Pfarrkirchenstiftung überführt.

Ab 1875 wurden in Triesen evangelische Gottesdienste gehalten. Der um 1880 entstandenen und vom Seveler Pfarrer betreuten evangelischen Kirchgemeinde gehörten rund 70 Personen an, vorwiegend aus Schweizer Fabrikarbeiterfamilien. Sie unterhielt 1885–1963 im sogenannten Tannerhaus an der Dorfstrasse einen Betsaal (→ evangelische Kirchen). 1995–2007 führte die Islamische Gemeinschaft des Fürstentums Liechtenstein in Triesen ein Zentrum mit Gebetsraum; seit 2001 besteht die Grüne Moschee der Türkischen Vereinigung in umgenutzten ehemaligen Büroräumen im Triesner Industriegebiet.

Kultur und Freizeit

Zur Dorfkultur gehört seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein reges Vereinsleben. Am Beginn standen kulturelle Vereine: die Musikgesellschaft (gegründet 1862), aus der die heutige Harmoniemusik Triesen hervorging, der Männerkirchenchor (1868) und der Männergesangverein «Sängerbund» (1922). Der Männerkirchenchor schloss sich 1982 mit dem 1974 ins Leben gerufenen Frauenchor «Singkreis» zum Gesangverein Triesen zusammen (zugleich Kirchenchor). Ein 1871 gegründeter Leseverein führte bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs eine Leihbücherei. 1901 entstanden die Freiwillige Feuerwehr, 1932 der Turnverein und der Fussballclub, 1940 der Skiclub. Es folgten diverse weitere kulturelle, sportliche und gemeinnützige Vereine, deren Zahl sich 2007 auf rund 50 belief. Traditionell bereichern die Vereine das Dorfleben mit Veranstaltungen (Theater- und Konzertaufführungen, «Kränzli», Maskenball usw.). An kommunalen Infrastrukturen entstanden u.a. 1943 der Sport- und Fussballplatz Blumenau, 1977 ein Tennisplatz und 1978 ein Hallenbad.

Die Dorfjugend war von 1880 bis in die 1960er Jahre in kirchlichen Verbänden organisiert: die Knaben in der Jungmannschaft, die Mädchen in der Marianischen Kongregation, für welche 1908/09 ein Vereinshaus errichtet wurde (1961–79 von der Feuerwehr genutzt). 1938 kamen die Pfadfinder dazu. Die gewandelte Jugendkultur spiegelt sich u.a. in der Schaffung der Jugendgruppe «Kontrast» 1979 und eines von Jugendarbeitern betreuten kommunalen Jugendtreffs mit Disco.

Die Gemeinde bestellt seit 1969 eine Kulturkommission für die Förderung von Kultur und Freizeitaktivitäten, richtete 1984 für ihre Kulturgütersammlung im Frühmesserhaus ein Heimatmuseum ein und eröffnete 2006 das gemeindeeigene Kulturzentrum Gasometer. Seit 1989 betreibt der Verein Schichtwechsel einen Aktionsraum für neue Kunst und seit 2001 besteht in Triesen das Literaturhaus Liechtenstein, das sich der Förderung der zeitgenössischen Literatur verschrieben hat.

Fabian Frommelt, Konrad Kindle

Archive

  • Gemeindearchiv Triesen, Triesen (GAT).
  • Pfarrarchiv Triesen, Triesen (PfAT).
  • Liechtensteinisches Landesarchiv, Vaduz (LI LA).

Quellen

  • Liechtensteinisches Urkundenbuch, Teil II: Die Herrschaftszeit der Freiherren von Brandis, 1416–1510, bearb. von Claudius Gurt (LUB II digital).
  • Steuerbuch der Gemeinde Trisen de anno 1777, hg. von Fridolin Tschugmell, Triesen 1971.
  • Gemeinde Triesen. Rechnung für das Jahr 1829. Über das gesammte der obigen Gemeinde gehörige Vermögen und der im Laufe des Jahres eingehobenen und hingegen wieder ausbezahlten Geldbeträge, dann des Restenausweises und Passivstandes, hg. von Fridolin Tschugmell, Triesen 1970.
  • Triesen kompakt, Informationen und Mitteilungen aus der Gemeinde (diverse Titel, seit 2000: Triesen. Mein Lebens(t)raum), hg. von der Gemeinde Triesen, 1969–, online ab 2000.
  • Liechtensteinisches Urkundenbuch, Teil I: Von den Anfängen bis zum Tod Bischof Hartmanns von Werdenberg-Sargans-Vaduz 1416, Bd. 1: Aus dem bischöflichen Archiv zu Chur und aus dem Archiv Pfävers in St. Gallen, bearb. von Franz Perret, Vaduz 1948 (LUB I/1).

Literatur

Ur- und Frühgeschichte:

  • Cornelia Herrmann: Die Kunstdenkmäler des Fürstentums Liechtenstein, hg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bd. 2: Das Oberland, Bern 2007 (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Neue Ausgabe, Bd. 112), S. 99f.
  • Marianne Lörcher, Ulrike Mayr: Skelettfunde an der Lindengasse in Triesen, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 94 (1997), S. 235–245.
  • Bernhard Overbeck: Geschichte des Alpenrheintals in römischer Zeit. Auf Grund der archäologischen Zeugnisse, Teil 1: Topographie, Fundvorlage und historische Auswertung, München 1982, hier S. 115–119.
  • Bernhard Overbeck: Geschichte des Alpenrheintals in römischer Zeit. Auf Grund der archäologischen Zeugnisse, Teil 2: Die Fundmünzen der römischen Zeit im Alpenrheintal und Umgebung, München 1973, hier S. 169.
  • Georg Malin: Das Gebiet Liechtensteins unter römischer Herrschaft, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 58 (1958), S. 5–89, hier bes. 67f.
  • Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Fürstentums Liechtenstein, hg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Basel 1950 (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Sonderband), S. 104f.

Mittelalter bis 21. Jahrhundert:

  • Cornelia Herrmann: Die Kunstdenkmäler des Fürstentums Liechtenstein, hg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bd. 2: Das Oberland, Bern 2007 (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Neue Ausgabe, Bd. 112), S. 99–162.
  • Josef Seli: Geschichtliche Ereignisse und Begebenheiten der Gemeinde Triesen von 1800 bis 1912. Die Chronik des Josef Seli, hg. von der Gemeinde Triesen, bearbeitet von Olga Anrig und Paul Vogt, Triesen 2006.
  • Mathias Ospelt: Weintradition in Liechtenstein, Triesen 2004, S. 76–89.
  • Abstimmung Bürgergenossenschaft Triesen, Hg. Gemeinde Triesen, 2002.
  • Anton Banzer: Triesner Familienbuch. Die alteingesessenen Bürgerfamilien von Triesen, 6 Bände, hg. von der Gemeinde Triesen, Triesen 2001.
  • 40 Jahre Familienhilfe Triesen, 30 Jahre Samariterverein Triesen, Red. T. Banzer et al., 2002.
  • 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Triesen, Red. T. Banzer et al., 2001.
  • 60 Jahre Skiclub Triesen, Bearb. F. Bechter, o.J. [2000].
  • Marianne Zörner: Die demographische Entwicklung von Triesen vom 18. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts, in: Bausteine zur liechtensteinischen Geschichte. Studien und studentische Forschungsbeiträge, hg. von Arthur Brunhart, Bd. 3: 19. Jahrhundert: Modellfall Liechtenstein, Zürich 1999, S. 99–111.
  • Fabian Frommelt: Das Dorf Triesen im Mittelalter, in: Bausteine zur liechtensteinischen Geschichte. Studien und studentische Forschungsbeiträge, hg. von Arthur Brunhart, Bd. 1: Vaduz und Schellenberg im Mittelalter, Zürich 1999, S. 113–161.
  • Hans Stricker, Toni Banzer, Herbert Hilbe: Liechtensteiner Namenbuch, Teil I: Die Orts- und Flurnamen des Fürstentums Liechtenstein, Bd. 1: Die Namen der Gemeinden Balzers, Triesen, Vaduz 1999 (FLNB I/1), S. 162.
  • Albert Eberle: Gottesfürchtige Rebellen aus Liechtenstein, Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 95 (1998), S. 75–116.
  • 75 Jahre MGV Sängerbund Triesen, Red. C. Hess, o.J. [1997].
  • «Vor Vätterlischual zum Kindergarta»: 100 Jahre Kindergarten in Triesen, hg. von der Geimeinde Triesen, Redaktion: Toni Banzer, Triesen 1995.
  • Christoph Möhl: Mit den Fabriken kamen die Evangelischen. Die Geschichte der evangelischen Kirche in Liechtenstein, in: Fabriklerleben. Industriearchäologie und Anthropologie, Publikation zur Ausstellung, hg. von Hansjörg Frommelt im Auftrag des Liechtensteinischen Landesmuseums, Redaktion: Robert Allgäuer, Hansjörg Frommelt, Hanspeter Gassner, Triesen/Zürich/Vaduz 1994, S. 121–125.
  • Kurt F. Büchel et al.: 125 Jahre Kirchengesang in Triesen, o.J. [1993].
  • Anton Banzer: 60 Jahre FC Triesen, Triesen 1992.
  • Anton Frommelt: Sakristei und Dunkelkammer. Triesen 1922–1933, Hg. R. Sagmeister, K. Sagmeister-Fox, Vaduz 1992.
  • 60 Jahre Weinbauverein Triesen, Triesen 1990.
  • Peter Blöchliger: Schule Triesen 1689–1990, Triesen o.J. [1990].
  • 60 Jahre Weinbauverein Triesen, Triesen o.J. [1990].
  • Josef Büchel: Geschichte der Gemeinde Triesen, hg. von der Gemeinde Triesen, 3 Bände, Triesen 1989.
  • 50 Jahre Pfadfinder Triesen, Bearb. C. Negele et al., o.J. [1988].
  • 125 Jahre Harmoniemusik Triesen, Red. R. Banzer et al., 1987.
  • Flurnamen der Gemeinde Triesen (Karte, Begleitheft), Bearb. R. Banzer, 1986.
  • Das Frühmess-Pfrundhaus Triesen, Red. P. Kindle, 1984.
  • Josef Büchel: Lawenastrasse, 1982.
  • 50 Jahre Turnverein Triesen, Bearb. H. Hoch et al., o.J. [1982].
  • Wasserversorgung Triesen, Red. M. Kindle, W. Steiner, 1982.
  • Fridolin Tschugmell: Gemeinde-Vorgesetzte etc. von Triesen 1406– 1950, o.J. [1978].
  • Fridolin Tschugmell: Der Dorfbach in Triesen, o.J. [1975].
  • Fridolin Tschugmell: Häuser in Triesen, erbaut 1827–1899, o.J. [1974].
  • Fridolin Tschugmell: Brände in Triesen, o.J. [1974].
  • Fridolin Tschugmell: Die alten Häuser von Triesen, 1971.
  • Fridolin Tschugmell: Die Häuser an der «neuen Landstrasse» in Triesen, o.J. [1971].
  • Fridolin Tschugmell: Triesner Geschlechter, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 58 (1958), S. 135–224.
  • Josef Büchel: Der Gemeindenutzen im Fürstentum Liechtenstein (Unter besonderer Berücksichtigung des Gemeindebodens), Triesen 1953, bes. S. 18, 137–141.
  • Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Fürstentums Liechtenstein, hg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Basel 1950 (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Sonderband), S. 104–140.
  • M. Risch: Todesursachen-Statistik der Gemeinde Triesen von 1831 bis 1930, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 36 (1936), S. 49–61.
  • Alfons Feger: Die Pfarrbücher Liechtensteins: II. Triesen, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 20 (1920), S. 37–59.
  • Johann Baptist Büchel: Geschichte der Pfarrei Triesen, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 2 (1902), S. 3–308.

Externe Links

Medien

Gemeindewappen, seit 1956 (Gemeinde Triesen). Das Gemeindewappen zeigt auf blauem Grund quer rechtshin drei übereinanderliegende, silberne Sensenblätter. Es wurde 1956 vom Landesfürsten verliehen und erinnert an die Edlen von Trisun, ein im 13. und 14. Jahrhundert in Triesen ansässiges Adelsgeschlecht.
Gemeindegebiet Triesen
Karte des Gemeindegebiets Triesen (Ausschnitt). Reproduziert mit Bewilligung von swisstopo (BA120404). Kartografie: Andreas Bachmayr, Uttendorf.
Gulden, geprägt in der Kurpfalz unter Pfalzgraf Ludwig III., Gold, Kapelle St. Maria, Triesen, 1410–36 (Bildarchiv Amt für Kultur, Abteilung Archäologie).
Triesen. Luftaufnahme, 1946 (LI LA). Foto: Foto Gross, St. Gallen.
Postkarte «Triesen (Liechtenstein) Dorfplatz», Anfang 20. Jahrhundert (Bildarchiv LLM). Die Postkarte zeigt den Dorfplatz bei der «Linde». Im Haus «Linde» befand sich 1809–29 die Schulstube, später ein Dorfladen, seit 1946 beherbergt es das Gasthaus «Linde».
Bevölkerung (Volkszählungen), 1600–2015
Gemeindevorsteher, ab 1864
Pfarrer, ab 1407
Kapläne, ab 1505
Wirtschaftsstruktur, 1965–2015

Zitierweise

<<Autor>>, «Triesen», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 19.4.2025.