
Tuas
Autor: Fabian Frommelt | Stand: 31.12.2011
Heuberg südöstlich oberhalb von Triesen, Gemeinde Triesen, rund 40 ha, 1380–1800 m ü.M.; Hüttensiedlung Tuas auf 1430–1440 m ü.M., Einzelhütten auf Hindertuas (1390 m ü.M.). Name von lateinisch dorsum, alträtoromanisch *düös (Rücken).
Tuas gehörte nebst Platta, Münz, Gorn usw. zum 1619 erwähnten Triesner Heuberg. Vermutlich im 17. Jahrhundert als Gemeindsteilung den Gemeindebürgern zur Nutzung ausgeteilt, kamen die Heubergteile 1804 ins Eigentum der Inhaber. Die 1851 erwähnten Heuhütten auf dem lawinensicheren Tuas reichen wohl deutlich weiter zurück; ihre Zahl soll Ende des 19. Jahrhunderts über 40 betragen haben. Nach 1857 wurde der noch bewaldete Teil abgeholzt, die neuen Heubergteile kamen ins Eigentum der Bürger. Um 1870 bestanden 124 Parzellen.
Über Tuas führte der alte Alpweg in die Lawena. Auf ihm wurde im Winter das Heu ins Tal gebracht. Ab 1884 erleichterte die Lawenastrasse und ab 1910 der Weg durch den Tuaswald den Heutransport. Verbrachten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch bis zu 100 Personen die Heuzeit auf Tuas, wurden die Wiesen ab Ende der 1940er Jahre kaum noch gemäht und teilweise der Vergandung überlassen. Seit den 1990er Jahren findet aus ökologischen und kulturhistorischen Gründen wieder eine begrenzte Heunutzung statt. Die besonders ab den 1960er Jahren aus Heuhütten entstandenen, teils neu erstellten rund 30 Wochenendhäuschen (1965 Gründung der «Genossenschaft Feriensiedlung Tuas») wurden 2003 in die neu geschaffene «Hüttenzone Heuberge» eingegliedert.
Literatur
- Heinrich Hoch: 200 Jahre Triesner Heuberge im Privatbesitz (1809–2009), Triesen 2009.
- Hans Stricker, Toni Banzer, Herbert Hilbe: Liechtensteiner Namenbuch, Teil I: Die Orts- und Flurnamen des Fürstentums Liechtenstein, Bd. 1: Die Namen der Gemeinden Balzers, Triesen, Vaduz 1999 (FLNB I/1), S. 531f.
- Inventar der Naturvorrangflächen des Fürstentums Liechtenstein, Auftraggeber: Regierung des Fürstentums Liechtenstein/Landesforstamt, Auftragnehmer: Mario F. Broggi AG, bearb. von Mario F. Broggi et al., Vaduz 1992.
- Anton Frommelt: Sakristei und Dunkelkammer. Triesen 1922–1933, hg. von Rudolf Sagmeister, Kathleen Sagmeister-Fox, Vaduz 1992, S. 169–188
- Josef Büchel: Geschichte der Gemeinde Triesen, hg. von der Gemeinde Triesen, Bd. 1, Triesen 1989, S. 440–447
Externe Links
- Geodatenportal, Liechtensteinische Landesverwaltung, Amt für Tiefbau und Geoinformation
- Liechtensteiner Namenbuch online.
Zitierweise
<<Autor>>, «Tuas», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 17.2.2025.