
Umbruch, Der
Autor: Wilfried Marxer | Stand: 31.12.2011
Die mit Unterbrüchen vom 5.10.1940 bis zum 12.2.1944 erscheinende Zeitung «Der Umbruch» wurde im Zeitungskopf als «Kampfblatt» der Volksdeutschen Bewegung in Liechtenstein (VDBL) ausgewiesen, d.h. als Organ der liechtensteinischen Nationalsozialisten. Er erschien anfänglich als Wochenblatt, ab 15.3.1941 zweimal pro Woche. Der Umbruch propagierte die Einführung des Nationalsozialismus in Liechtenstein nach deutschem Vorbild sowie kaum verbrämt den Anschluss ans Deutsche Reich. Er verherrlichte Hitler als «unseren Führer», rechtfertigte dessen Krieg, polemisierte gegen die Alliierten sowie gegen die Nationalsozialismus-Gegner in Liechtenstein und hetzte gegen die Juden, ab dem Sommer 1941 auch gegen den Bolschewismus. Die Regierung verwarnte die Umbruch-Schriftleitung wiederholt. Vom 24.12.1942 (Nr. 198) bis 3.2.1943 (Nr. 199) war der Umbruch verboten. Am 8.7.1943 verbot die Regierung abermals bis auf Weiteres das Erscheinen des Umbruchs sowie allfälliger Ersatzblätter. Die trotz des Verbots erscheinenden Ausgaben vom 10., 14. und 17.7.1943 (Nr. 244–246) trugen den Titel «Aus Liechtenstein». Nach längerem Unterbruch erschien am 12.2.1944 eine letzte Ausgabe des Umbruchs (Nr. 247). Schriftleiter waren Martin Hilti (Nr. 1–198), Alfons Goop (Nr. 199–211), Franz Röckle (Nr. 212–246) und Hans Foser (Nr. 247).
Quellen
Literatur
- Peter Geiger: Kriegszeit. Liechtenstein 1939 bis 1945, 2 Bände, Vaduz/Zürich 2010, bes. Bd. 1, S. 601–631.
- Wilfried Marxer: Medien in Liechtenstein. Strukturanalyse der Medienlandschaft in einem Kleinstaat, Schaan 2004 (= Liechtenstein Politische Schriften, Bd. 37), S. 35f.
Zitierweise
<<Autor>>, «Umbruch, Der», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 16.2.2025.
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