
Unterwegen, von (lat. Subvia, de)
Autor: Fabian Frommelt | Stand: 31.12.2011
Edelfreies Geschlecht aus dem Schanfigg (GR), erwähnt von Mitte 13. Jahrhundert bis Ende 15. Jahrhundert, Ministerialen der Bischöfe von Chur und der Grafen von Werdenberg-Sargans. Besitzungen im Schanfigg (Stammsitz in Pagig), Churer Rheintal, Oberhalbstein. Peter von Unterwegen war 1376 Vogt zu Chur, Hans 1382 Vogt auf der Feste Nidberg bei Mels (SG).
Spätestens ab 1384 bis um 1410 bzw. 1413 hatten die Unterwegen die bischöflichen Zehntlehen in Triesen und Triesenberg inne (mit Unterbrüchen). 1407–08 stritt Heinrich von Unterwegen mit dem Triesner Pfarrer Ulrich Pitschi um den Triesner Novalzehnten. Durch Heirat kamen die Triesenberger Zehntrechte 1410 an die Herren von Gutenberg, jene in Triesen 1413 an die Herren von Richenstein.
Nach dem Geschichtsschreiber Johann Baptist Büchel waren Hans und Heinrich von Unterwegen gräfliche Vögte oder Ammänner zu Vaduz: Junker Hans siegelte 1383 zwar einen Kaufbrief betr. eine Hofstatt in Schaan, wird dabei aber nicht als Vogt oder Ammann bezeichnet; auch für Heinrich findet sich kein entsprechender Beleg. Peter von Unterwegen begegnet 1395–1405 als treuer Vasall des Churer Bischofs Hartmann von Werdenberg-Sargans-Vaduz. Rudolf von Unterwegen lag 1465 im Streit mit dem Churer Bischof Ortlieb von Brandis wegen der Burg Alt-Aspermont.
Quellen
- Liechtensteinisches Urkundenbuch, Teil I: Von den Anfängen bis zum Tod Bischof Hartmanns von Werdenberg-Sargans-Vaduz 1416, Bd. 1: Aus dem bischöflichen Archiv zu Chur und aus dem Archiv Pfävers in St. Gallen, bearb. von Franz Perret, Vaduz 1948 (LUB I/1), S. 280
- Liechtensteinisches Urkundenbuch, Teil I: Von den Anfängen bis zum Tod Bischof Hartmanns von Werdenberg-Sargans-Vaduz 1416, Bd. 2: Aus den Archiven zu St. Gallen, bearb. von Franz Perret, Vaduz 1953 (LUB I/2), S. 196.
- Liechtensteinisches Urkundenbuch, Teil I: Von den Anfängen bis zum Tod Bischof Hartmanns von Werdenberg-Sargans-Vaduz 1416, Bd. 3: Aus den Vorarlberger Archiven, bearb. von Benedikt Bilgeri, Vaduz 1975 (LUB I/3), S. 372.
- Liechtensteinisches Urkundenbuch, Teil I: Von den Anfängen bis zum Tod Bischof Hartmanns von Werdenberg-Sargans-Vaduz 1416, Bd. 4: Aus den Archiven des Fürstentums Liechtenstein, bearb. von Georg Malin, Vaduz 1963/1965 (LUB I/4), S. 169.
- Liechtensteinisches Urkundenbuch, Teil I: Von den Anfängen bis zum Tod Bischof Hartmanns von Werdenberg-Sargans-Vaduz 1416, Bd. 6: Aus den Archiven der Schweiz, Nachträge zu Bd. 1–5, bearb. von Otto P. Clavadetscher, Vaduz 1996 (LUB I/6), S. 97.
Literatur
- Fabian Frommelt: «... darauf hab ich ylenz ain Gemaindt jn der herrschafft Schellennberg zusamenn beruefft ...». Zu den Gerichtsgemeinden Vaduz und Schellenberg 1350–1550, unpublizierte Lizentiatsarbeit Universität Zürich, Triesen 2000, S. 19f.
- Peter Kaiser: Geschichte des Fürstenthums Liechtenstein. Nebst Schilderungen aus Chur-Rätien‘s Vorzeit, Chur 1847, neu hg. von Arthur Brunhart, Bd. 1: Text, Bd. 2: Apparat, Vaduz 1989.
- Otto P. Clavadetscher, Werner Meyer: Das Burgenbuch von Graubünden, Vaduz 1984.
- Historisches-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).
- Anton Mooser: Die Burgen und Türme und der Feudaladel im Schanfigg, in: Bündnerisches Monatsblatt, Chur 1923, Nr. 3 S. 67–79, Nr. 5 139–149, Nr. 11 321–327.
- Johann Baptist Büchel: Geschichte der Pfarrei Triesen, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 2 (1902).
Zitierweise
<<Autor>>, «Unterwegen, von (lat. Subvia, de)», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 8.2.2025.