
Valduna
Autor: Manfred Tschaikner | Stand: 31.12.2011
Bei Rankweil (Vorarlberg) gelegenes, ehemaliges Kloster, heute Landeskrankenhaus. Den Grundstock für die geistliche Niederlassung legte ein Einsiedler aus Brixen, den Graf Rudolf V. von Montfort-Feldkirch 1388 mit einer Stiftung versah. 1391 begannen Klarissinnen aus Grimmenstein (AR) mit der Errichtung des Klosters. Trotz wirtschaftlicher Verflechtungen mit Liechtenstein ist nur eine Laienschwester aus Ruggell belegt. 1782 Aufhebung des Klosters; seit 1858 hauptsächlich Pflege- und Heilanstalt für psychisch Kranke; zahlreiche Patienten auch aus Liechtenstein. Von den 1941 durchgeführten Deportationen von Patienten aus Valduna nach Hall (Tirol) und Hartheim (OÖ), Letztere zur Tötung psychisch Kranker und Behinderter im Zug des nationalsozialistischen «Euthanasie»-Programms, waren auch Personen aus Liechtenstein betroffen.
Archive
- Liechtensteinisches Landesarchiv, Vaduz (LI LA).
Literatur
- Gernot Egger: Ausgrenzen – Erfassen – Vernichten. Arme unf "Irre" in Vorarlberg, Bregenz 1990, S. 222, 240f.
- Norbert Schnetzer, Hans Sperandio: 600 Jahre Valduna. Der lange Weg vom Klarissinnenkloster zum Landeskrankenhaus, Rankweil 1999.
Zitierweise
<<Autor>>, «Valduna», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 8.2.2025.