
Verkehrsvereine
Autor: Berthold Konrad | Stand: 31.12.2011
Verkehrsvereine bezwecken die Förderung des Tourismus in einem bestimmten Gebiet. Als Vorläufer der Verkehrsvereine in Liechtenstein gilt der um 1897 gegründete «Verschönerungsverein für Vaduz und Umgebung». Er setzte sich u.a. die Erstellung, Instandhaltung und Markierung von Wegen zum Ziel und wurde nach dem Beitritt Liechtensteins zum «Verband für Fremdenverkehr in Vorarlberg» 1900 aufgelöst; der Verband führte bis zu seinem Ende 1921 den Zusatz «und Liechtenstein» im Namen. Vermutlich 1929 entstand in Vaduz der «Liechtensteinische Verkehrsverein», welcher 1935 in den «Verband der liechtensteinischen Verkehrsvereine» überging. Diesem gehörten die örtlichen Vereine Vaduz, Schaan (gegründet 1933) und Triesenberg (gegründet 1934) an, die 1937 ein gemeinsames Verkehrsbüro im Vaduzer Rathaus einrichteten. Nach der Neugründung des zwischenzeitlich eingegangenen «Verkehrsvereins Vaduz» 1946 entstanden 1951 der «Verkehrsverein Liechtensteiner Unterland», 1953 der «Verkehrsverein Triesen», 1954 der «Verkehrsverein Balzers» und 1964 der «Kurverein Malbun». Letzterer schloss sich 2001 mit dem «Verkehrsverein Triesenberg» zu «Triesenberg-Malbun Tourismus» zusammen. Diese Verkehrsvereine tragen hauptsächlich die Tourismusförderung auf lokaler Ebene (Beratung der Tourismusbetriebe etc.). Die Aufsicht über die Verkehrsvereine übt die 1944 per Gesetz geschaffene Landesverkehrskommission aus (ab 1951 Verkehrs-, ab 1971 Landesfremdenverkehrskommission, seit 2000 «Liechtenstein Tourismus», ab 2012 «Liechtenstein Marketing»). Aufgrund des Tourismus-Gesetzes von 2000 revidierten die liechtensteinischen Verkehrsvereine ihre Statuten und benannten sich um («Balzers Tourismus», «Liechtensteiner Unterland Tourismus» usw.). Die Verkehrsvereine erhielten ab 1971 die gesamten und später noch einen Teil der Beherbergungstaxen (pro Nächtigung abzugebender Betrag), die ab 2007 vollständig Liechtenstein Tourismus zufielen; die lokalen Verkehrsvereine werden seither von den Gemeinden finanziert. 1952 wurde Liechtenstein Mitglied der Nordostschweizerischen Verkehrsvereinigung (später VVO Verkehrsverband Ostschweiz, 1993 Tourismusverband Ostschweiz, seit 2001 Ostschweiz Tourismus) und 1964 der Schweizerischen Verkehrszentrale (seit 1995 «Schweiz Tourismus»).
Literatur
- Peter Geiger: Krisenzeit. Liechtenstein in den Dreissigerjahren 1928–1939, Band 1, Vaduz/Zürich 1997, 22000, S. 185, 263.
- Fremdenverkehr und Skisport in Triesenberg, 1984.
- Rudolf Rheinberger: Dr. med. Rudolf Schädler, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 92 (1994), S. 149–199, bes. 194f.
- 40 Jahre Verkehrsverein Balzers, 1994; 50 Jahre Verkehrsverein Vaduz, 1996.
Zitierweise
<<Autor>>, «Verkehrsvereine», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 12.2.2025.