
Verwaltungs- und Privat-Bank (VP Bank)
Autor: Alexander Meili | Stand: 31.12.2011
Die VP Bank wurde am 6.4.1956 in Vaduz als dritte liechtensteinische Bank von Guido Feger für die Kundschaft seines seit 1929 bestehenden Allgemeinen Treuunternehmens gegründet. 1955 hatte die Regierung ein erstes Konzessionsgesuch Fegers zum Schutz der Interessen der Liechtensteinischen Landesbank abgelehnt, sie erteilte ihm aber 1956 eine Teilkonzession: Um die Landesbank nicht zu beeinträchtigen, musste die VP Bank zunächst auf die Vornahme von Inlandsgeschäften verzichten und sich auf die Vermögensverwaltung und den Handel mit Wertschriften und Devisen für eine ausländische, v.a. schweizerische Kundschaft beschränken; Spar-, Kredit- und Geldwechselgeschäfte waren ihr verwehrt. 1960 erhielt die VP Bank die Konzession zur Eröffnung einer Wechselstube und eines Schalterdienstes. Sie betrieb seither auch das Geldmarktgeschäft, wobei sie die v.a. aus den Nachbarländern zufliessenden Gelder in der Schweiz respektive über Schweizer Banken auf dem Eurogeldmarkt anlegte. Aufgrund des Bankengesetzes von 1960 erfolgte 1962 die Umwandlung der VP Bank Anstalt in eine Aktiengesellschaft; 1975 erlangte die VP Bank die Vollkonzession, die ihr die Abwicklung aller Bankgeschäfte erlaubt (Universalbank). 1982 überschritt ihre Bilanzsumme erstmals die Milliardengrenze. Das betreute Kundenvermögen belief sich 2006 auf 34,8 Mia. Fr. Als erste liechtensteinische Bank emittierte die VP Bank 1974 Publikumsaktien, die auf mehrere 100 Aktionäre gestreut wurden. Seit 1983 werden die Titel an der Zürcher Börse gehandelt. Hauptaktionärin blieb die Guido-Feger-Stiftung, ein weiterer Grossaktionär ist der Familientrust Hilti. Zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit baute die VP Bank ab 1963 Tochtergesellschaften im Inland und ab 1988 im Ausland auf (zuerst in Zürich und Luxemburg), die seit 1995 in der VP Bank-Gruppe zusammengeschlossen sind. 2001, während der sogenannten Finanzplatzkrise, positionierte sie sich als Privatbank.
Quellen
- Verwaltungs- und Privat-Bank, Jahresberichte 1956–.
Literatur
- Christoph Maria Merki: Wirtschaftswunder Liechtenstein. Die rasche Modernisierung einer kleinen Volkswirtschaft im 20. Jahrhundert, Zürich/Triesen 2007.
- Hanspeter Lussy: Idee und Geschichte der VP Bank, Vaduz 2007.
- 1956–2006. 50 Jahre VP Bank, Redaktion: Norbert Jansen, Vaduz 2006.
- Alexander Meili: Geschichte des Bankwesen in Liechtenstein (1945-1980), Frauenfeld 2001.
Medien
Personal- und Bilanzsummenentwicklung, 1956–2010
Jahr | Mitarbeitende | Bilanzsumme in Mio. Fr. |
---|---|---|
1956 | 2 | 6 |
1960 | 6 | 8 |
1970 | 52 | 173 |
1980 | 105 | 631 |
1990 | 329 | 3 865 |
2000 | 563 | 10 926 |
2010 | 727 | 10 591 |
Zitierweise
<<Autor>>, «Verwaltungs- und Privat-Bank (VP Bank)», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 8.2.2025.