Victoriden (Zacconen)

Autor: Claudius Gurt | Stand: 31.12.2011

Vermutlich durch Heirat begründeter fränkisch-rätischer Familienverband, dessen Vertreter im 6. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts die weltliche Herrschaft als praesides oder tribuni in Churrätien ausübten. Mit Paschalis wird 660/70 auch das Churer Bischofsamt in die Familienherrschaft eingebunden und unter Bischof Tello (ca. 759–65) die geistliche und weltliche Herrschaft (episcopus et praeses) in einer Hand vereinigt; unter dessen (wohl nicht zum Familienverband der Victoriden gehörenden) Nachfolgern Constantius (um 773) und Remedius (um 800) beibehalten, wird die Churer Bischofsherrschaft spätestens 806/07 von Karl dem Grossen mit der divisio inter episcopatum et comitatum (Teilung von Kirchen- und Reichsgut) aufgelöst.

Literatur

  • Reinhold Kaiser: Churrätien im frühen Mittelalter. Ende 5. bis Mitte 10. Jahrhundert, hg. vom Verein für Bündner Kulturforschung, Chur, und der Gedächtnisstiftung Peter Kaiser (1794–1864), Vaduz, Basel 1998, S. 45–55.

Zitierweise

<<Autor>>, «Victoriden (Zacconen)», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 7.2.2025.