Waldorfschule

Autorin: Annette Bleyle | Stand: 31.12.2011

Von der 1984 gegründeten «Vereinigung Liechtensteinische Waldorfschule» getragene Privatschule in Schaan. Die alle neun Pflichtschuljahre der Primar- und Sekundarschule abdeckende Waldorfschule nahm 1985 den Schulbetrieb auf, wie auch ein Waldorfkindergarten. Der Unterricht wird nach der von Rudolf Steiner (1861–1925) begründeten Waldorfpädagogik (Anthroposophie) geführt. Wesentliche Merkmale sind die Nichtauflösung des Klassenverbands während der neunjährigen Schulzeit, der über drei bis fünf Wochen täglich geführte zweistündige Unterricht eines Faches (Epochenunterricht) und das Fach Eurythmie (Bewegungskunst und -therapie). Englisch- und Französischunterricht werden ab der ersten Klasse erteilt. Der Abschluss an der Waldorfschule wird seit 2002 von Österreich als einem österreichischen Hauptschulabschluss gleichwertig anerkannt.

Finanziert wird die Waldorfschule hauptsächlich durch Elternbeiträge, zudem durch Patenschaften, Spenden und seit 2000 durch staatliche Beiträge. 2005/06 wurden 159 Kinder in neun Klassen und zwei Kindergartengruppen unterrichtet; von ihnen stammten 54 % aus Österreich.

Quellen

  • Rechenschaftsbericht der Regierung des Fürstentums Liechtenstein an den Hohen Landtag für das Jahr 1995–.
  • DreiKlang. Mitteilungen der Liechtensteinischen Waldorfschule Schaan, Jg. 1 (1991).

Literatur

  • Das liechtensteinische Bildungswesen, Hg. Presse- und Informationsamt, Vaduz 22002, S. 36.
  • Schulbetrieb auch unter schwierigen Bedigungen forsetzen, in: Liechtensteiner Volksblatt, 18.1.1995.
  • Birgit Kindle, Olaf Gassner: Die liechtensteinische Waldorfschule. Eine Privatschule in Liechtenstein, Manuskript 1990 [Liechtensteinische Landesbibliothek].

Zitierweise

<<Autor>>, «Waldorfschule», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 9.2.2025.