Walser (-Kirchthaler), Anton

Autor: Donat Büchel | Stand: 31.12.2011

Landtagsabgeordneter. *22.6.1890 Vaduz, †19.10.1948 Vaduz, von Vaduz. Sohn des Anton und der Josefa, geb. Ospelt, vier Geschwister.  8.6.1914 Alma Kirchthaler (*24.9.1884, †15.12.1951), fünf Kinder. Landesschule Vaduz, danach bei der fürstlichen Landeskasse tätig. Später Versicherungsfachmann, Wirt des von seiner Frau in die Ehe eingebrachten Gasthofs «Kirchthaler» (später «Vaduzerhof») und Inhaber einer Lederwarenfabrikation in Vaduz.

Gründungsmitglied und erster Obmann (1918–28) der Christlich-sozialen Volkspartei (VP). Walser stand bis zum Sparkassaskandal 1928 zusammen mit Wilhelm Beck und Gustav Schädler an der Parteispitze. Er war massgeblich an der Programmatik der VP und den Schlossabmachungen vom September 1920 beteiligt. In der Frage um die Ernennung Josef Peers zum Landesverweser gehörte er zu den engagiertesten Gegnern. 1921–27 Mitglied des Vaduzer Gemeinderats (1924–27 Vizebürgermeister). 1922–28 Landtagsabgeordneter, zeitweilig Mitglied der Finanz- und der Geschäftsprüfungskommission sowie des Landesausschusses. 1922–25 Mitglied des Landesschulrats, 1922–27 der VBI und 1923–27 der Kontrollstelle der Sparkassa (Landesbank). Walser war für die 1925 gegründete Klassenlotterie tätig und hauptverantwortlich für den Sparkassaskandal, der die Bank und das Land praktisch ruinierte. Nach der Aufhebung der parlamentarischen Immunität wurde Walser am 9.6.1928 festgenommen und 1929 zu vier Jahren Haft verurteilt. Nach seiner Entlassung lebte er mehrere Jahre in Frankreich und kehrte dann nach Vaduz zurück.

Literatur

Nachrufe

  • Nachrufe, in: Liechtensteiner Vaterland, 23.10.1948.

Zitierweise

<<Autor>>, «Walser (-Kirchthaler), Anton», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 16.2.2025.

Medien

Anton Walser (Privatarchiv Rupert Quaderer, Schaan).