Werdenberg (-Sargans-Vaduz), Rudolf VI. (I.) von

Autor: Karl Heinz Burmeister | Stand: 31.12.2011

Landesherr. *1344/45, †1367 Rhodos. Sohn Hartmanns III. (I.) und der Agnes von Montfort-Feldkirch. Bruder Hartmanns IV. (II.) und Heinrichs V. (I.), Stiefbruder Ulrich Thürings und Wolfharts IV. von Brandis.

Nach dem Tod seines Vaters, Hartmanns III. (†27.8. 1354), regierte in Vaduz zunächst Graf Rudolf IV. von Werdenberg-Sargans als Vormund für die noch minderjährigen Söhne. Ab 1363 lagen die Herrschaftsrechte bei Rudolf VI. und Heinrich V. (I.) gemeinsam, nach dem Tod Rudolfs VI. bei Heinrich V. allein. Rudolf VI., der seit 1360 ein Siegel führte, trat 1363 in einer Urkunde Herzog Rudolfs IV. von Österreich für Zofingen als Zeuge auf. 1365 war er mit seinem Bruder Heinrich V. sowie Thüring II. und Wolfhart I. von Brandis Beisitzer in einem Totschlagsprozess des Reichsvogts in St. Gallen. 1365 sass er in Balzers an der freien Landstrasse zu Gericht. Im gleichen Jahr beteiligte er sich an einer Fehde seiner Feldkircher Verwandten gegen Konrad von Freiberg, geriet in Gefangenschaft, wurde aber wieder ausgelöst. Am 5.12.1366 genehmigte er einen Tausch zwischen den Leuten von Nenzing und den Johannitern in Feldkirch. Am 6.12.1366 verliess er das Land, um mit Graf Ulrich III. von Montfort-Feldkirch, dem Bruder seiner Mutter, eine Pilgerreise ins Hl. Land zu unternehmen. Beide starben 1367 auf Rhodos. Rudolfs VI. Jahrzeit feierte die Johanniterkirche in Feldkirch am 25. August.

Literatur

  • Karl Heinz Burmeister: Die Grafen von Werdenberg-Sargans-Vaduz, in: 1342. Zeugen des späten Mittelalters. Festschrift «650 Jahre Grafschaft Vaduz», hg. von Hansjörg Frommelt im Auftrag des Liechtensteinischen Landesmuseums, Vaduz 1992, S. 34–43, bes. 39f.

Zitierweise

<<Autor>>, «Werdenberg (-Sargans-Vaduz), Rudolf VI. (I.) von», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 10.2.2025.