Werdenberg (Stadt)

Autor: Mathias Bugg | Stand: 31.12.2011

Aus 43 Häusern bestehende und von einer mittelalterlichen Stadtmauer umfasste Holzbausiedlung; gehört zur politischen Gemeinde Grabs (SG). Gilt mit 57 Einwohnern (2006) als kleinste Stadt der Schweiz. Bis 1798 Mittelpunkt der Grafschaft und späteren Landvogtei Werdenberg. 1282 erwähnt als Werdinberc.

Auf dem Areal des Städtchens Werdenberg wurde bereits in der Mittelsteinzeit gesiedelt. Um 1230 entstand der vermutlich von Graf Rudolf I. von Werdenberg errichtete Bergfried der Burg Werdenberg. Wenig später wurde im Zug des Landesausbaus die Stadt Werdenberg gegründet. Sie war als Burgstädtchen aufs Engste mit dem Schloss verbunden. Die Stadt übernahm eine Schutzfunktion und bot einen gewerblich-agrarischen Nahmarkt für die Region.

Die Fundamente mancher Häuser datieren ins 13. Jahrhundert. Einzigartig für Werdenberg ist das Nebeneinander historischer Holzbautechniken: Neben den im ganzen Alpenraum verbreiteten Block- oder Strickbauten stehen Ständerbohlenhäuser, neben Fachwerkhäusern gemauerte Bauten. Einzelne Häuser sind kunstfertig bemalt. Die Stadtmauer erfuhr nie eine Erweiterung. Unter Mithilfe der 1960 gegründeten Stiftung «Pro Werdenberg» wurden zahlreiche fachgerechte Restaurierungen vorgenommen. Im sogenannten Schlangenhaus (dendrochronologisch datiert auf 1261) entstand 1998 das Werdenberger Regionalmuseum.

Literatur

  • Gerhard R. Hochuli: Zur Gründungsgeschichte des Städtchens Werdenberg, in: Werdenberger Jahrbuch 1995, Jg. 8 (1994), S. 254– 257.
  • Bernhard Anderes: Werdenberg. Schloss und Städtchen, St. Gallen 1983.

Medien

Sicht auf Schloss Werdenberg und das Rheintal. Gouache über Radierung von Louis Bleuler (1792–1850), entstanden um 1830. Das alte Städtchen Werdenberg westlich (links) des Seeufers im Schatten. (Liechtensteinisches Landesmuseum, Vaduz, Sammlung Adulf Peter Goop, Foto: Landesmuseum, Sven Beham).

Zitierweise

<<Autor>>, «Werdenberg (Stadt)», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 14.2.2025.