
Wiener Kongress
Autor: Rupert Quaderer | Stand: 31.12.2011
Vom 18.9.1814 bis 19.6.1815 in Wien stattfindender Friedenskongress zur Neuordnung Europas nach dem Sieg über Napoleon (→ Befreiungskriege) und deutscher Verfassungskongress. Der reussische Vizekanzler Georg von Wiese vertrat Liechtenstein ab Ende Februar 1815 als Bevollmächtigter des Fürsten Johann I. Bei den Verhandlungen über die künftige deutsche Bundesverfassung ging es für die Klein- und Teile der Mittelstaaten darum, ihre Interessen gegen Österreich, Preussen, Bayern, Württemberg und Hannover durchzusetzen. Am 8.6.1815 unterzeichneten alle deutschen Staaten, zu denen auch Liechtenstein gehörte, die Bundesakte, die an die Stelle des 1806 aufgelösten Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation den Deutschen Bund als neue staatsrechtliche Form Deutschlands setzte. Damit hatte Liechtenstein die Bestätigung seiner 1806 erlangten Souveränität erreicht.
Literatur
- Rupert Quaderer: Politische Geschichte des Fürstentums Liechtenstein von 1815 bis 1848, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 69 (1969), S. 201–213.
Von der Redaktion nachträglich ergänzt
- Fabian Frommelt: Der Wiener Kongress (1814–1815) als Angelpunkt der staatlichen Entwicklung Liechtensteins, Bendern 2016 (= Arbeitspapiere Liechtenstein-Institut, Bd. 58).
- Michael Hundt: Die mindermächtigen deutschen Staaten auf dem Wiener Kongress, Mainz 1996.
Zitierweise
<<Autor>>, «Wiener Kongress», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 6.2.2025.