
Wolf, Georg (* um 1619–1683)
Autor: Rupert Tiefenthaler | Stand: 31.12.2011
Landammann. * um 1619, †14.3.1683 Vaduz. Von Vaduz, Inhaber des Zollhauses. ⚭ Barbara Allgäuer. 1652 als Richter («des Gerichts») und 1666–80 mehrmals als Landammann der Grafschaft Vaduz erwähnt. Wolf bestätigte 1666 einem Scharfrichter sein Meisterstück und liess 1667 den Landsbrauch schriftlich festhalten. Eine ihm sowie den Landammännern Georg Bürkle und Jakob Schreiber gewidmete, vor 1680 erschienene gegenreformatorische Schrift mahnte vor dem Abfall vom katholischen Glauben. Wolf war bei den Hexenprozessen von 1680, deren Urteile 1684 als unrechtmässig aufgehoben wurden, als Gerichtsbeisitzer beteiligt, weswegen seine Erben 1685 aus dem Vermögen von 5000 Gulden 2000 Gulden als Wiedergutmachung zahlen mussten.
Literatur
- Karin Schamberger-Rogl: «Landts Brauch oder Erbrecht» in der «Vaduzischen Grafschaft üblichen». Ein Dokument aus dem Jahr 1667 als Grundlage für landschaftliche Rechtsprechung, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 101 (2002), S. 1–127, hier S. 20–22.
- Manfred Tschaikner: «Der Teufel und die Hexen müssen aus dem Land ...». Frühzeitliche Hexenverfolgungen in Liechtenstein, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 96 (1998), S. 1–198, hier S. 20, 24f., 64, 196.
- Walther P. Liesching, Paul Vogt: Die Siegel in den Archiven des Fürstentums Liechtenstein bis zum Jahre 1700, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 85 (1985), S. 7–213, hier S. 158.
Zitierweise
<<Autor>>, «Wolf, Georg (* um 1619–1683)», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 16.2.2025.