
Zickert, Hermann
Autorin: Rita Vogt-Frommelt | Stand: 31.12.2011
Ökonom. *8.6.1885 Eisleben (D), †23.8.1954 Vaduz, Deutscher. Studium in Freiberg (D), München, Berlin und Heidelberg (D), 1907 Dr. phil. 1931 emigrierte Zickert mit seiner Frau Herta und den fünf Kindern nach Schaan, ab 1933 lebte die Familie in Vaduz. Zickert war als Wirtschaftsredaktor beim «Berliner Tageblatt» und später als Herausgeber der Finanzzeitschrift «Wirtschaftlicher Ratgeber» tätig. Im Juli 1931 gründete er die Zeitschrift «Wachet auf! Aktuelle Wirtschaftskorrespondenz» (ab 1934 «Spiegel der Wirtschaft»), die er ab September 1931 in Schaan herausgab und deren alleiniger verantwortlicher Redaktor er bis zu seinem Tod blieb. Ein Verbot des «Spiegels der Wirtschaft», das 1936 aufgrund zweier kritischer Beiträge in Deutschland verhängt worden war und gegen das u.a. die liechtensteinische Regierung interveniert hatte, wurde 1937 aufgehoben. Zickert liess den liechtensteinischen Behörden wiederholt für Liechtenstein relevante ausländische Presseerzeugnisse zukommen.
Er gilt als Pionier der Finanzanalyse: 1923 gründete er den ersten deutschen Investmentverein, 1926 entwickelte er ein Aktienanalysemodell und 1934 publizierte er den wahrscheinlich ersten deutschen Börsenführer. Seine Veröffentlichungen «Die acht Gebote der Finanzkunst» und «Die 15 Grundregeln der Kapitalanlage» sind heute noch wegweisend.
Literatur
- Karlheinz Heeb: Hermann Zickert der deutsche Börsenpionier : Hermann Zickert - Deutscher Börsianer mit Wahlheimat Liechtenstein (1885-1954), München 2009.
Zitierweise
<<Autor>>, «Zickert, Hermann», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 8.2.2025.
Normdaten
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