
Zuschg
Autor: Klaus Biedermann | Stand: 31.12.2011
Eine Zuschg (Sust) war ein Lagerhaus für Waren, das bisweilen auch als Unterstand für Fuhrwerke diente. Zuschgen spielten im Rodfuhrwesen (→ Transportwesen) eine grosse Rolle. Bei einer Zuschg erfolgte die Übergabe der Waren an andere Fuhrleute oder der Pferdewechsel. Neben der Zuschg stand meist ein Wirtshaus, oft war der Standort auch Weggeldstation (→ Regalien). Zuschgen befanden sich in Liechtenstein v.a. entlang der Landstrasse, die Teil des Handelswegs zwischen Deutschland und Italien war. 1390 wurden Zuschgen in Feldkirch, Schaan, Vaduz, Balzers und Maienfeld erwähnt, später auch in Schaanwald, Nendeln und Triesen. Balzers, mit Maienfeld durch die Passstrasse über die Sankt Luzisteig verbunden, war wichtigster Umladeort in Liechtenstein und Standort mehrerer Zuschgen Mit dem Ende des Rodfuhrwesens im frühen 19. Jahrhundert verloren die Zuschgen ihre Bedeutung und wurden später zumeist abgerissen.
Literatur
- Klaus Biedermann: Das Rod- und Fuhrwesen im Fürstentum Liechtenstein. Eine verkehrsgeschichtliche Studie mit besonderer Berücksichtigung des späten 18. Jahrhunderts, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 97 (1999), S. 7–184, hier S. 55–58.
Medien
Zitierweise
<<Autor>>, «Zuschg», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 9.2.2025.