
Zwiefelhofer, Thomas
Autor: Redaktion | Stand: 17.7.2024
Regierungschef-Stellvertreter. *10.12.1969 Spital Grabs (SG), von Schellenberg und Zürich, wohnhaft in Vaduz. Sohn des Ingenieurs Hanspeter und der kaufmännischen Angestellten Christa, geb. Goop, zwei Schwestern. ⚭ 27.9.1996 Dr. iur. Susanne Heeb (*12.12.1972), drei Kinder.
Aufgewachsen in Schellenberg, 1981–1989 Liechtensteinisches Gymnasium in Vaduz, 1989–1995 Studium der Architektur an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (Dipl. Arch. ETH), 1998–2000 Jurastudium an der Universität St. Gallen (lic. iur. HSG), 2001–2002 Fachhochschullehrgang Treuhandwesen an der Fachhochschule Liechtenstein, 2007 Promotion in St. Gallen (Dr. iur. HSG), 2009–2010 Studiengang Nationales und Internationales Steuerrecht an der Universität Liechtenstein (Certificate of Advanced Studies CAS). 1996–1998 Architekt und Projektleiter in Zürich, 2000–2013 Jurist und Geschäftsleitungsmitglied des Allgemeinen Treuunternehmens (ATU) in Vaduz, seit 2017 Geschäftsleitungsmitglied der First Advisory Group in Vaduz (Treuhand und Finanzdienstleistungen).
2005–2017 Mitglied des Präsidiums, 2009–2013 Vizepräsident Oberland und seit 2021 Präsident der Vaterländischen Union (VU). 2007–2011 Gemeinderat in Vaduz. 2013–2017 Mitglied der liechtensteinischen Regierung und Regierungschef-Stellvertreter, zuständig für das Ministerium für Inneres, Justiz und Wirtschaft. Bei den Landtagswahlen 2013 und 2017 Kandidat der VU für das Amt des Regierungschefs. 2021–2024 zudem Mitglied des Verwaltungsrats der Vaduzer Medienhaus AG; 2024 Rücktritt, um die Unabhängigkeit des Medienhauses und der Tageszeitung «Liechtensteiner Vaterland» von der VU zu stärken.
In Zwiefelhofers Amtszeit als Regierungsrat fielen unter anderem die Aufhebung des Vermittleramtes im Jahr 2015, die Einrichtung einer Task Force Asyl 2015 und die Abänderung des Asyl- und des Ausländergesetzes 2017 als Folge der «Flüchtlingskrise» in Europa 2015/2016, die Revision des Geldspielgesetzes im Jahr 2016 (Übergang vom Konzessionssystem zur Polizeibewilligung für die Betreibung von Spielbanken) und die Bestrebungen zur Schaffung «gleich langer Spiesse» bei der grenzüberschreitenden Dienstleistungserbringung (GDL) zwischen Liechtenstein und der Schweiz 2017.
2001–2004 Kompaniekommandant in einer Panzerbrigade der Schweizer Armee, zuletzt im Rang eines Hauptmanns, 2003–2007 Präsident der Pfadfinderinnen und Pfadfinder Liechtensteins (PPL), 2007–2013 Honorarkonsul der Republik Polen im Fürstentum Liechtenstein, 2010–2013 Mitglied des Universitätsrats der Privaten Universität im Fürstentum Liechtenstein (UFL), seit 2018 Honorar(general)konsul der Tschechischen Republik im Fürstentum Liechtenstein.
2017 Verleihung des fürstlich liechtensteinischen Verdienstordens (Komturkreuz mit Stern) und des Grossen Goldenen Ehrenzeichens am Bande für Verdienste um die Republik Österreich.
Werkauswahl
- Thomas Zwiefelhofer (Hg.): «… nach dem bedrohten Vaterlande.» Josef Zwiefelhofer – Meine Kriegserlebnisse 1914–1918, Vaduz 2019.
- Thomas Zwiefelhofer: Die Sorgfaltspflichten des liechtensteinischen Geldwäschereirechts verglichen mit den entsprechenden Bestimmungen des schweizerischen Rechts, Dissertation, Zürich 2007.
- Thomas Zwiefelhofer: Siedlungs- und Bauformen der Liechtensteiner Walser, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 96 (1998), S. 211–251.
Archive
- Archiv des Historischen Lexikons des Fürstentums Liechtenstein online (AeHLFL).
Quellen
- Landtag, Regierung und Gerichte. Bericht des Landtages, Rechenschaftsbericht der Regierung an den Hohen Landtag, Berichte der Gerichte, Landesrechnung, 2013–2017, hg. von der Regierung des Fürstentums Liechtenstein, Vaduz 2014–2018.
Normdaten
GND: 130605611
Zitierweise
<<Autor>>, «Zwiefelhofer, Thomas», Stand: 17.7.2024, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 9.2.2025.