Zwing und Bann

Autor: Karl Heinz Burmeister | Stand: 31.12.2011

Zwing und Bann ist eine vom Spätmittelalter bis ins 18. Jahrhundert häufig belegte Paarformel; die Begriffe werden aber auch einzeln gebraucht. Zwing ist von zwingen (jemand mit Gewalt zu etwas veranlassen) hergeleitet. Der Bann ist das unter Strafandrohung erlassene obrigkeitliche Gebot oder Verbot. Mit der Formel werden die nicht genau abgrenzbaren und nach den jeweiligen Machtverhältnissen unter dem Landesherrn, dem Grundherrn und der Gemeinde aufgeteilten Rechte der Dorfherrschaft umschrieben, besonders die Befugnis, im Bereich der Niedergerichtsbarkeit rechtsverbindliche Vorschriften und Anordnungen zu erlassen. Sie betrafen v.a. die Nutzung von Flur und Weide (→ Allmende), → Wald und → Mühlen.

Quellen

Literatur

  • E. Kaufmann: Zwing und Bann, in: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte, Bd. 5 (1998), Sp. 1862.
  • Werner Rösener: Zwing und Bann, in: Lexikon des Mittelalters, Bd. 9 (1998), Sp. 735–736.
  • Hermann Conrad: Deutsche Rechtsgeschichte, Bd. 1, Karlsruhe 21962, S. 200.

Zitierweise

<<Autor>>, «Zwing und Bann», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: <<URL>>, abgerufen am 9.2.2025.