
Erzberger, Matthias
Autor: Maximilian Liebmann | Stand: 31.12.2011
Deutscher Politiker. *20.9.1875 Buttenhausen (D), † 26.8.1921 bei Griesbach (D), katholisch, Deutscher. 1903–18 Mitglied des Deutschen Reichstags (Zentrumspartei), 1914–15 Organisator der deutschen Auslandspropaganda, 1918–19 Staatssekretär, 1919 Reichsminister, 1919–20 Vizekanzler und Reichsfinanzminister. Unterzeichnete zur Beendigung des Ersten Weltkriegs am 11.11. 1918 in Compiègne (F) den Waffenstillstand. Fiel einem Attentat zum Opfer.
Erzberger war Initiator und Akteur des geheimen, 1916 von Papst Benedikt XV. und Fürst Johann II. von Liechtenstein gebilligten Projekts der Wiederherstellung der vollen Souveränität des Heiligen Stuhls durch Übergabe des souveränen Fürstentum Liechtenstein an den Papst. Widerstand aus dem Kreis der fürstlichen Familie, besonders von Prinz Franz von Liechtenstein, dem Bruder des regierenden Fürsten Johann II., liess das zunächst erfolgversprechende Vorhaben schliesslich scheitern.
Literatur
- LThK 3, 31995, S. 849.
- Maximilian Liebmann: Der Papst – Fürst von Liechtenstein. Ein Vorschlag zur Lösung der Römischen Frage aus dem Jahre 1916, in: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 85 (1985), S. 229–250.
Zitierweise
Maximilian Liebmann, «Erzberger, Matthias», Stand: 31.12.2011, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), URL: https://historisches-lexikon.li/Erzberger,_Matthias, abgerufen am 10.12.2023.
Normdaten
GND: 11853100X